Hagen. Die Arbeiten von insgesamt 22 Künstlern, die meisten von ihnen bereits verstorben, doch allesamt Schaffende, die in Hagen große Schatten geworfen haben, sind ab Sonntag, 27. Oktober, im „Atelier 23“ zu ­sehen. 90 Bilder und Skulpturen (die frühesten aus den 1890ern, die aktuellsten aus den letzten Jahren), sind bis zum 10. November in der Bülowstraße 23 zu inspizieren.

„Bekannte alte Hagener Künstler in so geballter Form zu sehen, das erlebt man nicht oft“, sagt Bernhard Paura und blickt zufrieden durch sein Atelier. Die Arbeiten von insgesamt 22 Künstlern, die meisten von ihnen bereits verstorben, doch allesamt Schaffende, die in Hagen große Schatten geworfen haben, sind ab Sonntag, 27. Oktober, im „Atelier 23“ zu ­sehen. 90 Bilder und Skulpturen (die frühesten aus den 1890ern, die aktuellsten aus den letzten Jahren), sind bis zum 10. November in der Bülowstraße 23 zu inspizieren.

Von Carl Baumann, Lis Goebel und Erwin Hegemann über Ernst Meister und Karel Niestrath bis hin zu Horst Becking und Emil Schumacher – die Exponate stammen größtenteils aus dem Besitz des privaten Hagener Sammlers und Antiquitätenhändlers Bernd Klaproth. „Und einige ältere Arbeiten, die ich von Hagener Künstlern besitze, habe ich beigesteuert“, ergänzt Paura, der sich selbst gern unprätentiös als „Schrottkünstler“ bezeichnet und seit rund 35 Jahren in der Künstlervereinigung Hagenring Mitglied ist.

Enorme Bandbreite

Die präsentierte Bandbreite ist enorm – naturalistisch oder abstrakt, in gedämpften Tönen oder überbordender Farbigkeit, Miniaturbilder-Serien, Großformate und schwere Bronze-Statuen.

„Ich hab’ früher zu vielen der Künstler, die nun hier ausgestellt werden, aufgeschaut“, erzählt Bernhard Paura. „Zu Karel Nie­strath zum Beispiel. Ich war mit dem Ehepaar Niestrath befreundet, und Karels Frau Eva Niestrath-Berger hat an meinen Bronze­reliefs, die ich als junger Mann erstellt habe, ordentlich herumkritisiert. Aber das war richtig und hat mich künstlerisch weitergebracht.“

Bronze-Statuen und Zeichnungen

Etliche Arbeiten wie die Bronze-Statue „Zahnweh“ (1923) oder eine stilisierte Kohlezeichnung, die einen Pfeifenraucher zeigt, sind zu sehen, ebenso Objekte von Ruth Eckstein („Mutter mit drei Kindern“, Bronze, 1984).

In krassem Gegensatz dazu: naturalistische Ölgemälde des Hohenlimburger Malers Heinrich Tilmann. 1899 hat der Künstler eine Ansicht des Hohenlimburger Schlosses auf Leinwand gebracht, ähnlich wie Friedrich Apfelbaum, (1904--1974) der sich ebenfalls gern der Landschaftsmalerei verschrieb. Landschaften im Dunst, Kirchen- oder Blumenmotive – ­Apfelbaums Repertoire war groß. „Und er hat verkauft wie ein Wahnsinniger. Fast jeder Hagener Kunstsammler besaß damals einen ,Apfelbaum’“, weiß Paura.

Eigene Präferenzen? Der 74-Jährige lacht bescheiden: „Alle Bilder, die gut gemacht sind – ob von Hegemann, Pütter oder sonst wem – gefallen mir.“