Hagen-Wehringhausen. Die Fertigstellung des Bismarckturms nähert sich mit Riesenschritten ihrem Ende. Schon im nächsten Jahr kann das Baudenkmal möglicherweise wieder zugänglich gemacht werden.

Die Fertigstellung des Bismarckturms nähert sich mit Riesenschritten ihrem Ende. Schon im nächsten Jahr kann das Baudenkmal möglicherweise wieder zugänglich gemacht werden. „Wir planen im Sommer die Eröffnungsfeier“, zeigte sich Jacques Kempkens vom Förderverein optimistisch.

Am Montag wurde mittels eines Kranwagens eine neue Ausstiegsluke auf dem Dach des Denkmals angebracht. Diese soll das alte Gemäuer vor Regen und Schnee schützen und die vorhandene Feuchtigkeit durch eine ausreichende Luftzirkulation ausgleichen. „Deshalb ist die Luke mit Lamellen versehen“, so Architekt Thorsten Pflanz. Die obere Öffnung stellte den wundesten Punkt des Turms dar, konnte doch durch sie ungehindert Niederschlag in das Innere strömen und die Wackersteine schädigen.

Beliebtes Ausflugsziel

Der 1901 im Andenken an den legendären Reichskanzler Otto von Bismarck errichtete Turm ist seit 2006 wegen Baufälligkeit für die Öffentlichkeit gesperrt. Er wurde früher als Aussichtsturm genutzt und war ein beliebtes Ausflugsziel für die Hagener Bevölkerung. Abends wurde so manche Party im Schatten des Turms gefeiert. Sogar einen Kiosk gab es. Seit 1986 steht der Turm unter Denkmalschutz.

Im Januar 2011 gründeten Hagener Bürger den Förderverein Bismarckturm, um dem Verfall des Denkmals auf dem Goldberg in Wehringhausen Einhalt zu gebieten. Sie schienen zunächst vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen, denn für die Sanierung des bröckelnden Bauwerks wurden 450.000 Euro veranschlagt. Doch mit Hilfe von Spenden, pfiffigen Ideen und viel Eigenleistung schafften es die Mitglieder, Geld zu akquirieren und einen Bauabschnitt nach dem anderen anzugehen. So wurden die 74 Stufen, die hinauf zur Aussichtsplattform führen, für jeweils mindestens 250 Euro „verkauft“. Viele Hagener erwarben damit das Recht, sich mit einem Messingschild auf „ihrer“ Stufe verewigen zu lassen.

Die NRW-Stiftung unterstützte die Sanierung des Bismarck-Turmes mit einem Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro, die gleiche Summe kam von einem Privatmann aus Hagen, der anonym bleiben möchte. Zudem besserte der Förderverein seinen Kassenbestand mit Familientagen und einem Open-Air-Kino auf der Wiese unterhalb des Turmes auf.