Hagen. Der Hochbunker an der Hagener Bergstraße wird zu einem der ersten privaten Bunkermuseen in Nordrhein-Westfalen. Am Donnerstag wird die Ausstellung eröffnet. Damit öffnet der Bunker, der am Tag des offenen Denkmals bestens besucht war, nun dauerhaft seine Türen.

Beim Tag des offenen Denkmals hatte sich eine lange Schlange bis zum Stadttheater gebildet. Mehr als 1500 Menschen waren zu einer nachdenklichen, zu einer faszinierenden aber zuweilen auch deprimierenden Zeitreise aufgebrochen. Zu einer Zeitreise in die Jahre 1943 bis 1945, als die Bomber der Alliierten die Hagener Innenstadt in Schutt und Asche legten.

Dauerhafte Öffnung

Die Reise führte durch den Hochbunker an der Bergstraße. Jetzt öffnet der Bau erneut (und sogar dauerhaft) seine Türen: bei der Einweihung des ersten privaten Bunkermuseums im Ruhrgebiet am Donnerstag, 3. Oktober, 11 bis 18 Uhr.

Gottfried Beiderbeck hatte mit seiner Partnerin Michaela Scherer den Bunker gekauft. Mehr aus einer Laune heraus: „Aber doch mit dem Ziel, das Gebäude zugänglich zu machen“, wie er sagt.

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Dieses Ziel soll jetzt umgesetzt werden. Und unterstützt wird das Besitzer-Paar dabei von den Mitarbeitern des Historischen Centrums der Stadt Hagen: „Wir haben bislang das Bunker-Museum fachlich und inhaltlich begleitet“, sagt Dr. Ralf Blank, Fachdienstleiter Wissenschaft, Museen und Archive. „Es ist gut, dass es Hagener gibt, die sich privat derart engagieren. Die Stadt selbst könnte ein solches Museum nicht finanzieren. So kann ein Stück Stadtgeschichte dokumentiert werden.“ Horst Klötzer und Horst Kassel, ehrenamtliche Mitarbeiter des Historischen Centrums, werden Gruppen durch die untere Etage des Baus führen.

Hier soll ein Raum mit Beamer für Vorträge und Veranstaltung eingerichtet werden. Daneben gibt es eine Ausstellung über den Luftkrieg in Hagen. „Dafür“, sagt Beiderbeck, „suchen wir noch Informationen und Exponate. Wir freuen uns über Hagener, die etwas beisteuern können und wollen.“

Bunkertouren in Planung

Das Historische Centrum der Stadt Hagen plant für das nächste Jahr Bunkertouren, die neben dem Bau an der Hochstraße noch an zwei weiteren Luftschutzeinrichtungen Station machen. „In anderen Städten sind solche Touren über Monate hinweg ausgebucht“, sagt Blank, „das Interesse daran ist riesig.“