Hagen. . Mit „Jetzt wird’s dreckig“ entwickelt sich immer mehr eine Gegenbewegung zu den Hagener Fitnessstudios. Im Fleyer Wald absolvieren sportbegeisterte ein knackiges Training in der freien Natur, bei dem sie ihre Grenzen ausloten. Dabei wird in Gruppen trotzdem jeder Sportler individuell gefördert.

Man kann am Anfang schon am Ende sein. Die Sache ist nämlich nichts für Willensschwache. Nichts für Aufgeber. Man kann am Ende aber auch am Anfang sein. Weil man ein Gefühl haben wird, das man noch nicht kannte. Weil man das Rendezvous mit dem Schweinehund als Sieger verlässt. „Jetzt wird’s dreckig“ ist irgendwie ein bisschen die Rückkehr auf den guten alten Trimm-dich-Pfad. Auf jeden Fall aber ist es das Gegenteil vom Mucki-Buden-Trend. Einen Schulterklopfer für jeden, der das hier richtig durchzieht.

Wussten Sie, was noch mehr Kalorien verbraucht als das Vorwärtslaufen? Richtig: das Rückwärtslaufen. „Kommt, kommt, kommt, noch mal Jungs“, ruft die, die sich das hier ausgedacht hat. Die Jungs folgen. Und das, obwohl sie die hügelige Rampe im Fleyer Wald jetzt schon dreimal runter und rückwärts wieder hoch gelaufen sind.

Training in der freien Natur

„Jetzt wird’s dreckig“ heißt die Idee, die Nadine Hemesath und Chris Schultze in Zukunft gern öfter in die Tat umsetzen wollen. Im Grunde ein mehr als knackiges Training in der freien Natur. Ein Mix aus Rennen, Sich-dreckig-machen, Mit-dem-eigenen-Körpergewicht-arbeiten und Grenzen ausloten. Da, wo sonst immer Schluss ist, soll es noch ein bisschen weitergehen. Für das unglaublich gute Gefühl, es niemand anderem, sondern nur sich selbst bewiesen zu haben.

Das hier ist kein Boot-Camp oder schlichter Drill. „Das hier ist einfach der Gegentrend zum Fitnessstudio“, sagt Nadine Hemesath, „ein Training für das Herz- und Kreislaufsystem und die Muskeln.“

Dass Teilnehmer den drei bis fünf Kilometer langen Kurs sofort packen, ist dabei gar nicht so wichtig. Hemesath: „Jeder soll im Laufe der Einheiten individuell gefördert werden. Nach zehn Einheiten sollte man es dann eigentlich komplett schaffen.“

Hemesath und Schultze kennen sich aus in der Hagener Sport - und Fitnesswelt. „Das Gruppentraining ist wieder stärker im Kommen“, sagt Hemesath, „und die Leute wollen wieder raus ins Freie.“ Sie beobachtet seit Langem die Entwicklungen, die in anderen Großstädten laufen.

Zurück in die freie Natur

Freie Natur – damit wären wir wieder im Fleyer Wald. Hier haben Hemesath und Schultze zuletzt mit einer Test-Gruppe „Jetzt wird’s dreckig“ ausprobiert. Schubkarren-Läufe, Sit-Ups, Liegestütze, Sprünge über Bäche – jeder soll das prinzipiell können. „Wer eine normale Statur hat, kann hier auch teilnehmen“, sagt Hemesath. Auch, wer selbst noch nicht allzu viele Erfahrungen mit Sport gemacht habe, könne problemlos einsteigen. „Ziemlich heftig“, sagt zum Beispiel Proband Daniel Dautzenroth. Der Mann ist eigentlich Basketballer, spürt hier aber noch ein paar Muskeln, die er so noch gar nicht kannte. „Aber am Ende hast du einfach ein starkes Gefühl.“

Im kommenden März soll „Jetzt wird’s dreckig“ offiziell losgehen. Bis dahin werden Hemesath und Schultze weitere Testläufe durchführen, um zu schauen, wie das Angebot angenommen wird. „Später kann die Sache auch mal an der Lenne oder zum Beispiel im Hameckepark stattfinden“, sagt Nadine Hemesath.

Wer gerne mal mitmachen möchte, kann sich direkt bei Hemesath anmelden, 0176/64687246.