Hagen. Dietmar Thieser, Vorsitzender des Stadtsportbundes, plädiert für den Umzug des im Servicezentrum Sport vereinten Stadtsportbundes und Sportamtes in das Gebäude der Hauptschule Hagen-Vorhalle.

Wenn es nach dem Willen von Dietmar Thieser geht, dem mächtigen Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, dann wird für den Hagener Sport und seine Vereine in einigen Jahren eine neue Ära beginnen. Der ehemalige Oberbürgermeister plädiert für den Umzug des im Servicezentrum Sport vereinten Stadtsportbundes und Sportamtes in das Gebäude der Hauptschule Vorhalle, das – die Hauptschule darf keine Schüler mehr aufnehmen und läuft aus – in absehbarer Zeit leer stehen wird.

Damit nicht genug, will Thieser unter dem Dach des Stadt- bzw. Landessportbundes ein großes Fitnesscenter für die Mitglieder aller Hagener Sportvereine bauen lassen. „Der Stadtsportbund in Essen betreibt fünf solcher Trainingszentren“, so Thieser: „Ein einzelner Verein kann sich das nicht erlauben, aber für alle zusammen ist das machbar.“

Verein ohne eigene Trainingsstätte

Thieser war interessierter Zuhörer einer Bürgerversammlung über die Zukunft des Vorhaller Sports, zu der SPD-Ratsfrau Sybille Klos-Eckermann geladen hatte. Denn nach der Schließung der baufälligen Turnhalle an der Nöhstraße steht der TSV Vorhalle, mit 1400 Mitgliedern einer der größten Vereine in Hagen, ohne geeignete Trainingsstätte da. Der Club hat deshalb ebenfalls ein Auge auf das Gelände rund um die Hauptschule geworfen und liebäugelt mit der Errichtung einer Gymnastikhalle.

Ein Ansinnen, das mit den Plänen Thiesers durchaus nicht kollidiert, wie TSV-Vorsitzender Andreas Schule verdeutlicht: „Keine Frage, von einer zentralen Sportanlage würden wir in Vorhalle besonders profitieren. Aber das wäre auch eine gute Sache für alle Sportvereine in unserer Stadt.“ Der im Rathaus angedachte Umzug der Förderschule Wilhelm Busch nach Vorhalle treffe auf Vorbehalte in der Bevölkerung, verdeutlicht Schulte: „Den Menschen erschließt sich nicht, dass diese Schule ausgerechnet nach Vorhalle kommen soll.“

Klassenräume als Büros

Das Schulzentrum mit der dazugehörigen Karl-Adam-Halle, dem Lehrschwimmbecken und den nahen Sportanlagen (Tennisplätze, Mehrzweckfeld, Kunstrasenplatz) bietet in der Tat optimale Voraussetzungen für ein stadtübergreifendes Sportzentrum. Aus den Klassenräumen könnten Büros für das Servicezentrum Sport mit seinen 14 Mitarbeitern werden, das ohnehin aus seinem jetzigen Domizil in der Hochstraße ausziehen muss.

Er werde es sich jedenfalls nicht gefallen lassen, dass die Mitarbeiter in irgendein leer stehendes Verwaltungsgebäude umziehen müssten, so Thieser: „Sie müssen für die Sportler und deren Vertreter leicht erreichbar sein.“ Er verwies darauf, dass die Sportvereine bereits „unheimlich viel“ zur Konsolidierung des städtischen Haushalts beigetragen hätten und nicht weiter zurückgedrängt werden dürften: „Sie holen Kinder und Jugendliche von der Straße. Sonst hätten wir viel mehr soziale Probleme.“

Ein Großteil der notwendigen Investitionen in das Vorhaller Sportzentrum soll über Zuschüsse und Mitgliedsbeiträge finanziert werden.