Breckerfeld. . Dass die Spiel- und Sportanlage in Breckerfeld so akkurat aussieht, haben die Nutzer Herbert Richter zu verdanken. Der Platzwart betrachtet das Areal als sein Baby - und so geleckt sieht es dort auch aus.

Der Herbert, der ist Einhundertfünfzig-Prozentiger. Das sieht man sofort, wenn man beim Herbert in die Garage guckt. In der stehen all die Geräte, die er täglich benötigt, fein sortiert. Das sieht man aber auch, wenn man auf die akkurat geschnittenen Büsche guckt. Und das kriegen all diejenigen zu hören, die versuchen, den Weg zum Sportplatz über den mit Gras bewachsenen Steilhang abzukürzen. Manchmal muss ein Abriss sein.

Gepflegteste Anlage

Der Herbert, der Herbert Richter heißt, ist Platzwart. Einer mit Leib und Seele. Und einer, der sich wohl um die gepflegteste Anlage im ganzen Fußball-Kreis kümmert. Und die ist eben auch so gepflegt, weil sich der Herbert darum kümmert. Die Sport- und Freizeitanlage ist für den Herbert so etwas wie sein Baby. „Wenn Gäste an den Wochenenden zu uns kommen und sagen, ,Mensch, sieht das hier gut aus’ – das ist das schönste Lob“, sagt Herbert.

Der Platz ist eine Wundertüte

Von nichts kommt nichts – und deshalb guckt der Herbert, der bei der gemeinnützigen GmbH zum Betrieb und Unterhalt der Sport- und Freizeitanlage angestellt ist, fast jeden Tag an der Anlage vorbei. „So ein Platz ist ein Wundertüte“, sagt Herbert, der vor mehr als 25 Jahren von der einen Hansestadt in die andere gezogen ist – von Hamburg nach Breckerfeld. „Gestern waren in einer Kabine die Fliesen mit Duschgel bespritzt.“ Herbert macht's weg. „Die Ersatzbank war kaputt.“ Herbert hat sie repariert. „Und die Werbebande war auch im Eimer.“ Herbert hat’s gerichtet.

Fortbildung durch Austausch

Dabei bildet sich Herbert ständig fort. Auf den anderen Plätzen, auf denen er bei den Auswärtsspielen der ersten Mannschaft unterwegs ist. „Ich suche immer den Kontakt zum Platzwart und frage, wie er bestimmte Dinge macht“, sagt der 69-Jährige, „so ein Austausch ist doch wichtig.“

Und er nützt dem eigenen Platz. Wenn einem der Kicker auf dem Platz der Ball vom Fuß springt, zählen keine Ausreden. Alle 14 Tage zieht Herbert den Kunstrasen ab. Damit sich das Granulat verteilt und sich die platt gedrückten Kunststoffhalme wieder aufrichten. „Als die Rasenfirma zum ersten Mal zur Grundreinigung vorbeigekommen ist, haben die Mitarbeiter gestaunt“, sagt Herbert, der bei den Spielen der ersten Mannschaft mit der Fahne in der Hand als Linienrichter auf dem grünen Geläuf steht, „so einen sauberen Rasen hatten die noch nicht gesehen.“

Lob gibt’s aber auch von den Offiziellen der Vereine, die die Anlage nutzen. „Ein solcher Platz“, sagt Klaus Wehling, Vorsitzender des TuS Breckerfeld, „war lange überfällig. Es ist gut, dass er auch nach sieben Jahren in so einem Zustand ist.“

Das findet auch Udo Baumeister, Vorsitzender von Schwarz-Weiß Breckerfeld. „Diese Anlage ist auch ein Grund dafür, dass junge Breckerfelder bei uns bleiben und nicht zu anderen Vereinen wechseln“, so Baumeister, „das Paket stimmt. Und die Anlage ist ein wichtiger Bestandteil dieses Pakets. All das hier haben wir ja vor allem für die Breckerfelder Kinder und Jugendlichen gemacht. Wir als Verein sehen uns da auch in der sozialen Verantwortung.“ Denn die Breckerfelder Kinder kicken in einer Stadt, in der es an Bolzplätzen mangelt, auch auf dem Naturrasen an der Anlage. Den pflegt – na wer wohl – der Herbert.