Hagen. Die Gehälter der Sparkassen-Vorstände in ganz NRW stehen nach der Veröffentlichung wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Hagens Sparkassen-Chef Frank Walter gehört dabei auf den ersten Blick zu den Spitzenverdienern – jedenfalls im Vergleich zur Bilanzsumme. Der zweite Blick zeigt: Sein Gehalt ist nicht unbedingt vergleichbar.
Auf Platz 30 steht die Sparkasse Hagen, wenn man die Bilanzsummen der insgesamt 106 Sparkassen in ganz NRW vergleicht. Schaut man auf die Bezüge der Vorstandsvorsitzenden, dann steht Frank Walter mit 443.000 Euro im Jahr 2012 aber auf Platz 15.
Wird der Hagener Sparkassen-Chef also im Vergleich zu seinen NRW-Kollegen zu gut bezahlt? Man wird die Frage wohl verneinen müssen. Denn ausgerechnet bei ihm hakt der Vergleich. Frank Walter ist offensichtlich ein Unikat in der nordrhein-westfälischen Sparkassen-Landschaft: Als einziger Vorstandsvorsitzender wird er später keine Pension von seiner Sparkasse erhalten. Er muss selbst für seine Altersvorsorge sorgen – und bekommt dafür in seiner aktiven Zeit einen Zuschlag.
Grundgehalt lag bei 321.000 Euro
Nimmt man die 443.000 Euro, die Frank Walter im Jahr 2012 erhalten hat, auseinander, dann ergibt sich folgendes Bild: Das Grundgehalt lag bei 321.000 Euro, die erfolgsabhängige Leistungszulage bei 19.000 Euro und die „sonstigen Vergütungen“ bei 103.000 Euro. Der weitaus größte Anteil (etwa 90.000 Euro) entfällt dabei auf eben jenen Zuschuss für die Altersversorgung. Der Rest entfällt auf die private Nutzung des Dienstwagens. Rechnet man den Zuschuss für die private Altersvorsorge heraus, dann liegt Frank Walter mit seinen Bezügen auf Platz 34 aller NRW-Sparkassen-Chefs – und damit wieder in der Region, in der die Sparkasse Hagen beim Bilanzsummen-Ranking (Platz 30) liegt.
Warum aber hat Frank Walter diesen speziellen Vertrag, der die Sparkasse Hagen von späteren Pensionszahlungen befreit? „Als ich Vorstandsmitglied wurde, sollte diese Regelung durchaus Beispielcharakter für ganz NRW haben“, so der Hagener Sparkassen-Chef . „Aber dazu ist es dann nicht gekommen.“
2000 Euro weniger verdient
Im Vergleich zum Jahr 2011 hat Walter übrigens 2000 Euro weniger verdient. Zwar stieg die Grundvergütung, die Leistungszulage fiel aber geringer aus. „Wir waren 2010 die zweitbeste Sparkasse in Westfalen-Lippe. Daher fiel die Zulage 2011 höher aus“, so Walter. Da man diese Spitzenwerte aber nicht habe wiederholen können, sei die Zulage 2012 wieder geringer ausgefallen.