Hagen-Vorhalle.

Die Blau-Weißen aus Vorhalle sind ein fleißiger kleiner Club. Ein Beispiel: Aktuell laufen die Vorbereitungen für das mittlerweile zweite Oktoberfest des Vereins in der Karl-Adam-Halle am nächsten Samstag, 28. September. Bei aller Vorfreude haben die Blau-Weißen aktuell aber auch leichte Bauchschmerzen. Denn: Das Vereinsheim am Vossacker wurde binnen neun Monaten dreimal von Einbrechern heimgesucht. Dazu kommt: Niemand möchte das Clubheim gegen Diebstahl versichern.

In diesem Jahr feiert man in Vorhalle nicht nur Oktoberfest, weil man bei den Blau-Weißen schon immer gern gefeiert hat, sondern auch, weil die Vereinskasse es nach den drei Einbrüchen und Diebstählen in Höhe von rund 10.000 Euro wirklich nötig hat.

Die Vorfreude überwiegt

Die Vorfreude überwiegt in diesen Tagen. „Natürlich haben die drei Einbrüche weh getan, aber wir haben in unserer Geschichte immer nach vorn geblickt. Und das tun wir auch in diesen Tagen“, sagt Club-Vorsitzender Thomas Naumann. Sie haben mal wieder alle Kräfte gebündelt, um ein ordentliches Fest auf die Beine zu stellen. Am Samstag, 28. September, (ab 19 Uhr) werden Gäste und Freunde des Vereins in der Karl-Adam-Halle wieder das Gefühl bekommen, im Hofbräuhaus zu sein. „Schon im vergangenen Jahr hatten 80 Prozent der Damen ein Dirndl an“, sagt Kassierer Peter Schierz.

Die Einbrüche ins Clubheim von Blau-Weiß Vorhalle haben damals Spuren hinterlassen – vor allem finanzieller Art.
Die Einbrüche ins Clubheim von Blau-Weiß Vorhalle haben damals Spuren hinterlassen – vor allem finanzieller Art.

Vor dem Hintergrund einer sich mehr und mehr verändernden Vereins- und Festkultur in Hagen, haben die Blau-Weißen neue Wege gefunden, die Vereinskasse aufzubessern. „Die Zeiten unseres großen Fußball-Turniers mit 80 bis 100 Mannschaften auf dem Sportplatz sind vorbei“, sagt Peter Schierz. Die Investitionen überschritten irgendwann die Einnahmen. Vor allem, weil es heute wohl keine Selbstverständlichkeit mehr sei, als Gast auf fremden Plätzen auch dort Getränke zu kaufen und zu verzehren. Die Mitbring-Kultur hat viele Sportfeste verändert.

Niemand bei Blau-Weiß wird bezahlt

170 Mitglieder hat Blau-Weiß Vorhalle. Hier wird vor allem Fußball und Tennis gespielt. Zu humanen Preisen. Der neue Kunstrasenplatz auf dem Vossacker hat höherklassige Spieler in den Club gelockt. Bezahlt wird hier niemand. Selbst Trainer und Betreuer arbeiten bei Blau-Weiß Vorhalle ehrenamtlich. Die erste Mannschaft kickt mittlerweile in der Kreisliga B.

Wenn Kassierer Peter Schierz unter den Eingang aller Jahresbeiträge einen Strich zieht, stehen dort etwa 8000 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Die Einbruchsserie am Vossacker hat – neben teuren Vandalismusspuren – vor allem wegen mehrfachen Diebstahls einen Gesamtschaden von etwa 10.000 Euro hinterlassen. Mittlerweile befinden sich keine Wertgegenstände mehr im Blau-Weiß-Vereinsheim.

Zusätzliches Problem: Weil das Blau-Weiß-Vereinsheim, wie der gesamte Vorhaller Sportpark, so abgeschieden liegt, erklärt sich bislang keine Versicherung bereit, das von Vereinsmitgliedern selbst erbaute Heim gegen Diebstahl zu versichern. Der Club hat nun zunächst im Rahmen seiner Möglichkeiten reagiert und eine 1500 Euro teure Alarmanlage installieren lassen, die potenzielle Einbrecher fotografiert und das Datenmaterial direkt an eine Sicherheitsfirma übermittelt. Auch die Polizei wird direkt alarmiert.