Haspe. . Er war immer Feuerwehrmann aus Leidenschaft, doch seit einem Jahr ist Horst Wisotzki Persionär. Langweilig ist ihm seitdem jedoch nicht geworden. Mit Inbrunst widmet sich der 1. Vorsitzende von Blau-Weiß Haspe nun ganz seinem Verein.

Als Feuerwehrchef zeigte Horst Wisotzki immer vollen Einsatz für seine Truppe, was ihm hohes Ansehen einbrachte. Als 1. Vorsitzender von Blau-Weiß Haspe legt er seit zehn Jahren genauso viel, wenn nicht mehr Engagement an den Tag. Vor einem Jahr ging er in Pension. Langeweile? Von wegen. Ob als hobbymäßiger Handwerker oder PC-Spezialist, bei Horst Wisotzki ist immer etwas los.

Investitionen in die Zukunft

Wenn man den ehemaligen Feuerwehrchef von seinem Sportverein erzählen hört, kann man die Liebe förmlich spüren. Sein Blick schweift stolz über den Fußballplatz am Spielbrink, die Berghütte und das angrenzende grüne Grundstück. Auf diesem Fleckchen Erde soll in nächster Zeit einiges passieren. Ein Service- und Umkleidegebäude ist geplant, zwischen Mai und Juni soll der Bau beginnen. Laut Wisotzki übernimmt die Stadt die entstehenden Kosten von 550.000 Euro für das geplante zweigeschossige Gebäude.

An diesem Bauplan hängt einiges. Zum Beispiel der Aufbau einer Jugendabteilung. Bisher gibt es bei BW-Haspe keine Jugendlichen. Aus einem einfachen Grund: Sie können sich nirgends umziehen. „Welche Mutter setzt ihr Kind 400 Meter vom Sportplatz entfernt ab, damit es sich dann in der Umkleide des Vereins umzieht, um anschließend den Weg zu uns hochzulaufen? Das würde ich auch nicht mitmachen.“

Zurzeit nutzen gegnerische Teams sowie Schiedsrichter die Umkleiden an der Salzburger Straße, was vor allem im Winter ein Problem ist. Die Hasper ziehen sich dann stets in ihrem Vereinsheim, der Berghütte, um. Diese hat Horst Wisotzki eigens durch seine damaligen Feuerwehrkontakte zu seinem Verein bringen lassen. Zuvor stand die „Bärenhütte“, wie sie damals noch hieß, neben der Eisbahn im Ischelandbad. Durch cleveres Taktieren schaffte es Horst Wisotzki, die Hütte für seinen Verein zu ergattern. Gemeinsam mit einigen ehemaligen Kollegen wurde das Fundament gelegt, der Parkplatz asphaltiert. Da gehört viel Team-Arbeit dazu und Horst Wisotzki weiß, dass es immer schwierig ist, so viele Leute erreichen zu können.

Vorsitzender als Motivator

„Als erster Vorsitzender muss ich schon oft den Motivator spielen. Aber am Ende kriege ich immer meine Leute zusammen, die ihre Arbeitskraft noch investieren wollen“, so Wisotzki. Durch seine Pensionierung hat der 61-Jährige die Zeit, sich um andere Dinge als brennende Häuser zu kümmern. Er hilft seiner Schwester beim Ausbau ihres Kellers und hat sich in dem einen Jahr seit dem Ruhestand dem Computer gewidmet. „Ich konnte bis vor einem Jahr gar nichts im Internet oder am Computer. Heute kann ich E-Mails verschicken und öffnen.“

Als nächstes Ziel hat Horst Wisotzki sich Fotos gesetzt. Vor allem das Ordnen auf dem PC. Für ihn sei das alles eine enorme Herausforderung, aber unglaublich spannend. Mit seinen Feuerwehrkollegen hat er nach wie vor Kontakt. Nur sich einmischen, das macht er grundsätzlich nicht. „Aber ich weiß natürlich immer, was so los ist bei der Feuerwehr hier in Hagen. Schließlich habe ich 41 Jahre meines Lebens mit den Jungs verbracht.“

Die Zeit vermissen? Nein, das tut Horst Wisotzki wahrlich nicht. Zumindest nicht, wenn es um die Arbeit geht. Die Kollegen vermisst er schon. Aber die freie Zeit, die er nun für seinen Verein aufbringen kann, genießt der 61-Jährige sichtlich. Und wenn dann bald das Service- und Umzugsgebäude auch noch kommt, hat Horst Wisotzki alle Hände voll zu tun. Genauso, wie er es gern hat.