Hagen. . 700 Meter Zaun müssen rund um das Wildgehege in Wehringhausen ausgetauscht werden. Doch das ist teuer. Der Förderverein geht von einer fünfstelligen Summe aus, da europäische Vorschriften einen Doppelzaun mit Betonfundament verlangen. Der Verein hofft deshalb auf die Unterstützung der Bürger.

Sie haben’s gut. Ein großes Areal. Reichlich Nahrung. Keine Feinde. Es geht ihnen im Grunde saumäßig gut, den Wildschweinen im Wildgehege im Wehringhauser Bachtal. So richtig saugut sogar, wenn da nicht der Zahn der Zeit an ihrem Zuhause genagt hätte. Der Zahn der Zeit, ein fast vergessener Sturm Namens Kyrill und der Gesetzgeber. Die sorgen im Verbund dafür, dass die rund 700 Meter Zaun rund um das Gehege ausgetauscht werden müssen.

„Das ist ein erhebliches Projekt, das wir nur nach und nach umsetzen können“, sagt Michael Knaup, Fachbereichsleiter Forst beim Wirtschaftsbetrieb Hagen angesichts einer ordentlich fünfstelligen Summe, die die Sanierung des Saugeheges verschlingen wird. „Wenn der Frost aus dem Boden raus ist, wollen wir im März oder April 2014 starten.“

Förderverein engagiert sich mit viel Leidenschaft für das Gehege

Weil aber die Stadt Hagen chronisch knapp bei Kasse ist und die Vorhaltung von Wildgehegen nicht eben als Pflichtaufgabe einer klammen Kommune gilt, hat sich schon vor drei Jahren ein Förderverein gegründet, der sich mit viel Leidenschaft und Engagement um die Kleinode kümmert und Spenden für den Unterhalt akquiriert.

„Hier können Kinder Tiere wie in freier Wildbahn in ihrer natürlichen Umgebung erleben“, sagt Jürgen Gieseler, Geschäftsführer des Vereins, „Kindergärten, Schulen und Familien kommen immer wieder hierher. Wir haben dafür gesorgt, dass die Gehege im Grunde keinen Cent mehr kosten. Somit kann uns eine Spardiskussion nicht mehr treffen.“

Das Zaunprojekt aber fordert den Verein und seine Mitglieder. Denn mit einer simplen Umzäunung ist es nicht getan. Ein Doppelzaun muss her, damit gewährleistet ist, dass die Wildschweine, die innerhalb des Geheges leben, nicht mit ihren Artgenossen außerhalb in Kontakt treten können.

Eine Fachfirma muss den Zaunbau übernehmen

Europäische Hygienevorschriften fordern das. Hinzu kommt, dass die gesamte Umzäunung über einem Betonfundament steht. Das verhindert, dass sich die schlauen Schweine unter dem Zaun einen Tunnel in Richtung Freiheit graben.

Diese komplexe Konstruktion schließt auch aus, dass Vereinsmitglieder in Eigenleistung tätig werden. „Es muss mit einem Bagger ein Graben ausgehoben und mit Beton verfüllt werden“, so Michael Knaup, „damit müssen wir eine Baufirma beauftragen. Das hat auch Gewährleistungsgründe.“ Für den Verein ist die Erneuerung des in großen Teilen 30 bis 40 Jahre alten Zauns eine Mammutaufgabe. Eine, bei der er dringend auf Unterstützung angewiesen ist.

„Wir wollen den Hagenern die Möglichkeit geben, sich mit einem oder gerne auch mehreren Metern Zaun einzubringen“, so Jürgen Gieseler.