Wildgehege in Wehringhausen macht Wildschweinen und Mufflons das Leben leicht
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Hagen-Wehringhausen. . Ohne den Förderverein für das Wildgehege in Hagen-Wehringhausen, der 2010 gegründet wurde, hätten Wildschweine, Muffel- und Damwild aus Kostengründen kein Zuhause mehr in Hagen. Hier wird zum Beispiel den Kindern das Leben der Tiere im Wald näher gebracht.
Bei den Mufflons haben die Weibchen das Sagen, behauptet der Text auf der Infotafel. Die Mädels scheinen für heute bestimmt zu haben, sich unten an der Deerthstraße nicht blicken zu lassen. Hinter keiner der hohen Tanne lässt eines der wilden Ahnen unserer Hausschafe sein Horn hervorblitzen. Da kann man noch so fest mit der Futterschachtel rappeln.
„Der Lockruf klappt heute nicht“, zuckt Frank Fischer bedauernd die Schultern – und faltet eine weitere der kleinen grünen Kistchen. Fischer muss nachladen. Essen gibt’s im Wildgehege per Knopfdruck – der Futterautomat wird gut frequentiert. Die leeren Kistchen werden eingesammelt und wieder befüllt. „Im Sinne der Nachhaltigkeit“, erklärt Jürgen Gieseler.
Kinder lernen, welche Tiere im Wald leben
Wie Puderzucker liegt eine feine Schneeschicht auf den Bäumen, die den Weg zu den Wildgehegen im Wehringhauser Bachtal säumen. Idyllischer kann der Pfad, den Generationen von Hagener Kindern schon gelaufen sind, kaum sein. „Das Juchzen der Kinder ist toll, wenn ihnen die Tiere aus der Hand fressen“, freut sich Fischer.
Unterwegs im Wehringhauser Bachtal
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Das ist sein Lohn – Lohn für Engagement im Förderverein für die Wildgehege im Wehringhauser Bachtal. Ohne den Förderverein, der 2010 gegründet wurde, hätten Wildschweine, Muffel- und Damwild aus Kostengründen kein Zuhause mehr in Hagen. Erstere kommen zwar auch natürlich vor, aber die Gelegenheiten von Angesicht zu Angesicht sind rar. „Wo können die Kinder sonst noch erleben, welche Tiere im Wald wohnen?“ Fischers Frage hängt in der kalten Waldluft.
Förderverein in Funktion des Forstamts
Deshalb gucken sie regelmäßig nach dem Rechten, freuen sich über leere Schächte im Futterautomaten. „Selbst als das Wetter über die Feiertage so schlecht war, kamen viele hier hoch. Sogar ein ehemaliger Hagener, der heute ein Hotel in Ostfriesland hat“, hat Fischer beobachtet. Viele im Förderverein, der die Funktion des ehemaligen Forstamtes eingenommen hat, haben eine persönliche Beziehung zu Wehringhausen, sind um die Ecke großgeworden.
Der Rest Hagens kam immer wieder sonntags in den Wald am Deerth. Da wohnte allerdings Heidi noch nicht bei den Wildschweinen. Das Pinselohrschwein hat ein Breckerfelder Ehepaar mit der Hand aufgezogen – und dann in Wehringhausen in Pension gegeben. „Es ist auch schön, die Tiere zu beobachten“, meint Fischer. Das Muffelwild, vor dem der Hirsch und sein achtköpfiges Gefolge Respekt haben. „Neulich haben sich zwei Widder ineinander verhakt und kamen kaum noch los“, erzählt Fischer.
Waldfest soll organisiert werden
Auf sich aufmerksam macht der Förderverein, der insgesamt fast 170 Mitglieder hat, übers Internet und an Infoständen. Um Jürgen Gieseler und Frank Fischer gibt es einen Kreis von rund 20 Aktiven. Solange die Bäume Laub abwerfen, räumen sie die Wege davon frei, schneiden überhängende Äste zurück. Für dieses Jahr haben sie sich vorgenommen, die Pfosten zu streichen, vielleicht ein Waldfest zu organisieren. Außerdem wollen sie die Infoschilder säubern. Damit man wieder lesen kann, dass bei den Mufflons die Frauen dominant sind. . .
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