Hagen. . Der doppelte Abitur-Jahrgang hat zu den befürchteten Verwerfungen bei der Arbeits- und Studienplatzsuche junger Menschen in Hagen geführt. Viele Abiturienten wissen immer noch nicht, wie es weiter gehen soll.

Der doppelte Abitur-Jahrgang hat zu den befürchteten Verwerfungen bei der Arbeits- und Studienplatzsuche junger Menschen in Hagen geführt. „Viele Abiturienten wissen immer noch nicht, wie es weiter gehen soll“, berichtet Diplom-Ökonomin Katja Heck von der Arbeitsagentur. Die jungen Leute suchten jetzt Überbrückungsmöglichkeiten oder Alternativen.

Zu den Betroffenen gehört Janina Höse (19), die ihr Abitur an der Gesamtschule Eilpe bestanden hat und seitdem vergeblich nach einer Lehrstelle im kaufmännischen Bereich sucht. Doch von den Betrieben, bei denen sie sich beworben hat, hagelte es ebenso Absagen wie von den insgesamt neun Universitäten, an denen sich die Hagenerin um einen Studienplatz in Wirtschaftswissenschaften bemüht hat. „Leider hat es nicht geklappt“, beschreibt sie den ebenso vergeblichen wie zermürbenden Bewerbungs-Marathon.

Lediglich 16 Ausbildungsplätze mehr als 2012

Bei der Agentur für Arbeit ist man einigermaßen irritiert über den Umstand, dass die Hagener Wirtschaft die Anzahl der Lehrstellen trotz aller Appelle nicht merklich erhöht hat. Die Unternehmen hätten lediglich 16 Ausbildungsplätze mehr als 2012 zur Verfügung gestellt“, bemängelt Katja Heck: „Das entspricht gerade einmal 1,5 Prozent.“ Auf der anderen Seite schoss die Zahl der Abiturienten in Hagen jedoch gegenüber dem Vorjahr in die Höhe – von 773 auf 1327.

Kein Wunder, dass angesichts dieser Diskrepanz zahlreiche Abiturienten auf der Strecke bleiben. „Viele sind ins Ausland gegangen, machen work and travel oder etwas Ähnliches“, so Berufsberater Werner Waßmuth. Aber auch für derlei Programme sind die Fristen inzwischen abgelaufen. Wer jetzt noch nichts hat, steht vor einer ungewissen nahen Zukunft.

So wie Janina Höse. Angesichts mangelnder Perspektiven hat sie sich zu einem freiwilligen sozialen Jahr in einem Hagener Kindergarten entschieden. Abends will sie als Pförtnerin arbeiten, um ein bisschen Geld zu verdienen. Und sie wird weiterhin fleißig Bewerbungen schreiben. Damit es vielleicht 2014 mit einer Lehrstelle klappt.