Hagen. . Das Theater Mobilé begeisterte mit einer Kishon-Satire im Hasper Hammer.

Vier Trauernde und ein Priester sind um ein Grab versammelt, im Hintergrund läuft eine trostlose Melodie. Bis der Priester anmerkt, dass das doch ein fröhliches Theaterstück sei. Aus diesem Grund sei es dem noch lebenden Teil des Theaters gewidmet. Während der Zuschauerraum wegstirbt, leben die Schauspieler, Regisseure und Direktoren weiter.

„Kein Applaus für Podmanitzki“ ist eigentlich ein Buch von Ephraim Kishon, das von Birgit Paul und Peter Schottke zu einem Theaterstück umgeschrieben wurde. Die Mitglieder des Theater Mobilé haben die Komödie auf Empfehlung von Peter Schottke ausprobiert, der auch ihr letztes Stück „Musenkuss und Schweinehund“ geschrieben hatte.

Schauspieler schlüpfen in 40 verschiedene Rollen

„Es gefällt mir sehr gut“, erzählte Zuschauerin Ingrid Kölpmann. Sie hatte das Theater Mobilé zum ersten Mal im Kellertheater der Familie Zöllner gesehen und ist seitdem jedes Mal dabei gewesen, wenn die Gruppe ein neues Stück vorstellte. In den Hasper Hammer ist sie mit ihren Freunden gekommen, zu 25 Personen sind sie erschienen. Viele von ihnen kennen die Schauspieler persönlich.

Diese schlüpften an diesem Abend in über 40 verschiedene Rollen, um den Zuschauern einen amüsanten Einblick hinter die Kulissen des Kammertheaters zu ermöglichen. Dass das nicht immer ganz einfach war, erzählte die Schauspielerin Christa Simonis: „Man muss immer wieder wechseln und kann sich nicht so gut in die Rolle reinfinden.“ Spaß macht es dennoch und bei so vielen unterschiedlichen Charakteren hat man auch schnell seine Lieblinge: „Wir alle mögen David Podmanitzki, meine persönliche Lieblingsfigur ist die blondierte Schauspielerin“, verriet Christa Simonis.

Satire, keine bloße Boulevard-Kritik

In dieser Rolle legt sie sich mit der Regisseurin an, damit sie ihre Haare nicht für das nächste Stück blond färben und locken muss. Die Regisseurin verlangt dies jedoch gar nicht, die Schauspielerin indes hat sogar schon einen Termin beim Friseur ausgemacht, um ihre Haare ihrer Rolle anzupassen.

Die Schauspieler schlüpften in 40 verschiedene Rollen.
Die Schauspieler schlüpften in 40 verschiedene Rollen. © WP

Neben den vielen unterschiedlichen Rollen, gab es auch noch eine zweite Erschwernis zu vorherigen Stücken: „Es war schwieriger, weil es Satire ist, nicht wie sonst Boulevard-Komik. Erst waren wir etwas unsicher, wie es klappt“, so Christa Simonis.

Monika und Franz-Josef Kirchhoff waren jedenfalls beeindruckt. Sie haben eine persönliche Beziehung zu dem Theater Mobilé. „Wir kennen Michael Kunze, das ist ein ehemaliger Arbeitskollege, daher haben wir die Verbindung zu dem Theater“, erzählte Franz-Josef Kirchhoff.

Zuschauer sind begeistert

Auch die anderen Zuschauer bekundeten ihre Begeisterung, was Christa Simonis freute: „Wenn man nach fünf Minuten das erste Klatschen oder das erste Lachen hört, ist alles gut.“ Zum Lachen hatten die Zuschauer auch allen Grund. In 13 Szenen lernten sie viele Figuren kennen, von denen David Podmanitzky noch teilweise an Wahnsinn übertroffen wird.

Ob die Theaterkritikerin Frau Kunstetter gerade über einen großen Leberwurstproduzenten eine schlechte Kritik verfasst und diesen dann vor Gericht wiedersieht, David Podmanitzki zur Post geht, oder Ephraim Kishon nervt, der eigentlich einen wichtigen Termin hat – es wird nie langweilig. Die Figuren übertreffen sich gegenseitig an Verrücktheit. „Wie können sie es in diesem Irrenhaus bloß aushalten?“ wird der Direktor des Theaters in einer Szene gefragt. Dieser ist erstaunt: „Irrenhaus? Das ist ein ganz normaler Tag.“

Theater Mobilé

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