Hagen. . Fans des Geocaching trafen sich Samstag im Freilichtmuseum. Eine Route bleibt bestehen.
Das ist nichts für „Muggel“: Wer glaubt, diesen Begriff gäbe es nur in Joanne K. Rowlings Romanen über den berühmten Zauberlehrling „Harry Potter,“ der irrt gewaltig. Er trifft nämlich nicht nur auf Menschen zu, die nichts von Magie verstehen. Sondern auch auf Leute, die nichts über Geocaching wissen.
Geocaching? Die Neuauflage der altbekannten Schnitzeljagd führte Schatzsucher – und solche, die es werden wollen – am vergangenen Samstag in das Hagener Freilichtmuseum.
Ein Klemmbrett, ein GPS-Gerät und jede Menge Koordinaten: Geocaching heißt der Trend aus den USA, der Rätselfreudige aus aller Welt vereint. Der Automobilclub Hagen hat die moderne Form der Schatzsuche bereits vor drei Jahren entdeckt und im Freilichtmuseum ausgerichtet. Auch dieses Mal gab es zwei Touren mit jeweils sieben Fragen. Eine Route für Anfänger – Erfolgserlebnisse garantiert – und eine Knifflige für fortgeschrittene Geocacher.
Die Teilnehmer müssen von Station zu Station gelangen, an jedem Ort wartet ein Rätsel auf sie. Dieses muss gelöst werden, um an die Koordinate für das nächste Ziel zu kommen. Bei der Suche hilft nämlich ein GPS-Gerät , das nach Eingabe der richtigen Koordinaten zumindest die ungefähre Laufrichtung verrät. Ähnlich einem Navigationsgerät, nur ohne Stimme.
Kinderleichte Bedienung
„Die Menüführung der GPS-Geräte ist einfach, das kriegen schon Schulkinder in der dritten Klasse hin“, meint Markus Wortmann (37). Der Werbekaufmann unterstützt den Automobilclub bei der Ausrichtung der Veranstaltung. Er hat auch die Route durch das Freilichtmuseum entwickelt.
Nur eins fehlte beim Geocaching des Automobilclubs: Der Schatz. Meist finden die Teilnehmer am Ende der Schnitzeljagd einen sogenannten Cache. Beispielsweise eine kleine Dose, in der ein Gegenstand versteckt ist. Diese muss geleert und mit einer anderen Kleinigkeit aufgefüllt werden, damit der nächste Geocacher keine geplünderte Schatztruhe vorfindet. „Letztes Jahr haben wir kleine, gelbe Filmdosen im Freilichtmuseum verteilt“ erzählt Markus Wortmann. Aber dann kamen die Muggel ins Spiel: „Museumsbesucher, die nicht an der GPS-Suche teilnahmen, haben die Dosen gefunden und weggenommen.“
Kunstvolle Urkunden
An einem Präsent dürfen sich die Tour-Teilnehmer aber dennoch erfreuen: Onur Hareli (18) hat auf seinem Fragebogen die richtige Zielkoordinate notiert und bekommt – dem Rahmen entsprechend – eine kunstvoll bedruckte Urkunde.
Selbst die Mitarbeiter können bei der Schnitzeljagd durch „ihr“ Freilichtmuseum noch einiges lernen: Hans-Joachim Czisso konnte Geocacher Onur bei einer Frage nicht weiter helfen - da er auf das winzige Detail, das zur Lösung des Rätsels nötig gewesen wäre, bisher nie geachtet hat. GPS-Experte Wortmann ist sichtlich stolz: „Schön, dass wir sogar ihnen noch etwas zeigen konnten!“
Wer nun auch vom Geocaching-Fieber gepackt ist, kann dieser Leidenschaft während der Sommerferien nachgehen: Eine Route durch das Freilichtmuseum bleibt bestehen. Neugierige können gegen drei Euro Gebühr auch ein GPS-Gerät an der Kasse ausleihen.