Hagen. . Gut 100.000 Euro an Hartz-IV-Bezügen haben ein Hagener (58) und sein Sohn (34) offensichtlich zu Unrecht kassiert. Denn mit einer großen Taubenzucht, die sie den Ämtern verschwiegen haben, häuften sie wohl nicht unbeträchtlichen Wohlstand an. Nach mehr als einem Jahr Ermittlungen ist ihnen die Hagener Polizei nun auf die Schliche gekommen.
Seit mehr als einem Jahr ermittelt die Hagener Polizei gegen einen 58-jährigen Hagener und seinen 34-jährigen Sohn. Die beiden Männer sind seit geraumer Zeit erwerbslos und beziehen aus diesem Grund Hartz 4 Einkünfte. Trotz dieser nicht gerade üppigen Monatsbezüge lebten die beiden Männer in einem auffällig hochwertigen Umfeld.
So fuhren sie zum Beispiel einen recht neuen PKW Audi im Wert von mehreren zehntausend Euro und auch ihre Wohnungseinrichtungen ließen darauf schließen, dass diese nicht mit einem gewöhnlichen Hartz-IV-Einkommen angeschafft wurden.
Bei ihren Recherchen stellten die Beamten fest, dass Vater und Sohn eine groß angelegte Taubenzucht unterhalten. Die Ermittler fanden in einem Außenbezirk von Hagen einen Taubenschlag mit mehreren hundert Tauben.
Züchter verschwiegen Preisgelder und Verkaufserlöse
Durch weitere intensive Ermittlungen im Umfeld der Taubenzüchterszene fanden die Beamten der Hagener Kripo heraus, dass die beiden Tatverdächtigen durch den Verkauf der teilweise sehr hochwertigen Tiere vermutlich Erlöse in jeweils vierstelliger Höhe erzielen konnten. Konkret lassen sich die dadurch entstandenen Einnahmen bislang noch nicht beziffern.
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Jedoch lässt sich der aufwändige Lebensstil der Familie nur dadurch erklären, dass die beiden Männer entsprechend hohe Eurosummen durch den Verkauf ihrer Tiere erlangt haben. Darüber hinaus haben sie mit den herausragenden Exemplaren auch an Wettkämpfen teilgenommen und die dort erzielten Preisgelder ebenfalls der ARGE verschwiegen.
Die Mitarbeiter der ARGE Hagen wie auch die Ermittler der Hagener Polizei gehen zurzeit davon aus, dass die beiden Männer im Verlauf der letzten Jahre widerrechtlich Hartz IV Bezüge in Höhe von rund 100.000 Euro bezogen haben.