Hagen-Kabel. . Mit ihren Schlaglöchern, Rissen und Dellen ist die Kreuzung von Schwerter und Buschmühlenstraße zum Symbol für den desolaten Zustand der Straßen geworden.

Der Zustand der Straßen in Hagen wird immer bedenklicher. Den Titel „holperigste Kreuzung der Stadt“ hat womöglich der Schnittpunkt von Schwerter, Hohensyburg- und Buschmühlenstraße verdient. Aufgeplatzter Asphalt, Schlaglöcher, Risse und Dellen kennzeichnen diesen wichtigen Knotenpunkt des Hagener Wirtschaftslebens. „Der Zustand der Fahrbahn ist uns wohlbekannt“, versichert Michael Overmeyer vom Landesbetrieb Straßen NRW. „Die Kreuzung ist dringend sanierungsbedürftig.“

Aus dieser Erkenntnis sollte folgen, dass unverzüglich etwas unternommen wird. Wird aber nicht. Die Kreuzung befindet sich nicht im Bauprogramm 2013, also wird sie auch nicht instand gesetzt, lautet die behördliche Logik. Und das, obwohl die klaffenden Löcher für Motorradfahrer eine lebensgefährliche Falle darstellen. Motorräder fahren reichlich über diese wichtige Ausfallstraße der Stadt, vor allem aber Autos und Lastwagen, die die nahen Industriegebiete in Bathey und im Lennetal ansteuern bzw. verlassen.

Gefährliche Falle für Motorräder

Wer sich ein paar Minuten am Straßenrand postiert, kann haarsträubende Szenen erleben: Fahrzeuge, die sich im Zickzack-Kurs um besonders tiefe Schlaglöcher schlängeln, die auf den Standstreifen oder sogar auf die Gegenspur ausweichen. „Jeder fährt sein eigenes System“, hat Jochen Löher, Mitglied der Bezirksvertretung Nord, beobachtet. Die Stadtverwaltung hat den Landesbetrieb, der übrigens unweit der Kreuzung in Bathey eine Dependance besitzt, auf den desolaten Zustand der Straße hingewiesen und um Beseitigung der Schäden gebeten.

Denn als Landstraße 674 fällt die Schwerter Straße in den Zuständigkeitsbereiches des Landes NRW. Bislang wurde lediglich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h herabgesetzt – für eine breite Straße abseits jeglicher Wohnbebauung eigentlich ein Unding.

Straßennetz wird vernachlässigt

Eine umfassende Sanierung ist erst im nächsten Jahr geplant: „Solch eine Maßnahme bedarf einer längeren Vorbereitung“, erklärt Michael Overmeyer. Und mit Flickschusterei, also dem notdürftigen Teeren der ärgsten Bruchstellen, sei es auch nicht getan: „Die vielen Lastwagen würden den Asphalt sofort wieder aus den Löchern drücken.“

Für die Industrie- und Handelskammer ist der desolate Zustand der Kreuzung ein Paradebeispiel für den niedrigen Stellenwert, den der Staat dem Straßennetz zumisst. Es sei inakzeptabel, dass die Infrastruktur derart vernachlässigt werde, kritisiert Jan Tornow, Fachbereichsleiter Verkehr: „Intakte Straßen sind enorm wichtig für einen Wirtschaftsstandort, Unternehmen müssen für Mitarbeiter und Kunden gut erreichbar sein.“ Bund, Länder und Kommunen müssten ihren Etat für Straßensanierungen deshalb unbedingt anheben.

Es wird weitergerumpelt

Damit ist kaum zu rechnen, die öffentliche Hand geht bekanntlich am finanziellen Krückstock. An der Einmündung von Hohensyburg-, Schwerter und Buschmühlenstraße darf weiter gerumpelt werden. Gäbe es einen Wettstreit um die holperigste Fahrbahn in Hagen, die Kreuzung in Kabel würde ihn gewinnen.