Haspe. . Ein klarer Kurs ist das nicht: Mit knapper Mehrheit ließ der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag Einzelhandel für die Brandt-Brache zu. Doch die Nachbargemeinden dürften den Vorstoß wohl kaum mittragen.
Egal wie der Entscheidungsfindungsprozess rund um die Zukunft der Brandt-Brache am Ende ausgeht: Die politischen Gremien winden sich beim Krötenwürgen. So votierte gestern gegen die Stimmen von SPD und Grünen der Stadtentwicklungsausschuss wie auch schon die Bezirksvertretung Haspe dafür, dem Investor die Tür für einen Mix aus Einzelhandel, Gesundheitszentrum und Brandt-Verwaltung zu öffnen.
Verabschiedung aus dem Projekt
Allerdings wurde erneut die Hürde aufgebaut, dass für den heutigen Kaufpark und Aldi verbindlich keine ähnlich geartete Nachnutzung mehr folgen dürfe. Zweifelhaft bleibt, ob die Nachbarkommunen diesen Kompromiss mittragen.
Planungsdezernent Grothe betonte ausdrücklich, dass Hagen damit sich auch aus dem interkommunalen Projekt zur Brachflächen-Entwicklung entlang der Ennepe verabschiede, weil dort ausdrücklich eine gewerbliche Nutzung vorgesehen sei. Damit sollten Fördermittel zur Entwicklung diverser leerstehender Grundstücke entlang der B7 vom Land eingeworben werden.
Zwischen Pest und Cholera
Oberbürgermeister Jörg Dehm betrachtet das bevorstehende Ratsvotum über die Zukunft der Brandt-Brache als „eine gefühlte Entscheidung zwischen Pest und Cholera“. Das Risiko, dass großflächiger Einzelhandel die Lage in der Hasper Mitte negativ beeinträchtige, sei „sehr hoch“.
Zudem laufe eine solche Nutzung diametral zu allen anderen Konzepten des Landes. Dehm geht davon aus, dass spätestens der in dieser Frage erforderliche regionale Konsens das Projekt verhindere: „Eine wirkliche Entscheidung haben wir mit dem Votum des Rates also noch lange nicht.“