Hagen. . Keine weiteren Zwischenfälle - das ist eine gute Nachricht für den Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) und den Gebührenzahler. Die Maschine, die im Vortriebsverfahren einen Kanal zwischen Haßley und Donnerkuhle gebohrt hat, ist nach 364 Meter angekommen.

Gute Nachrichten von Hagens aufwendigster Kanal-Baustelle: 634 Meter liegen hinter dem Bohrer. Damit ist die Maschine, die sich vom Sonneborn-Areal auf Haßley in Richtung Donnerkuhle in rund 20 Meter Tiefe im Rohrvortriebsverfahren vorangearbeitet hat, durch. Und das, ohne dass ihr der Berg ein weiteres Mal auf den Kopf gefallen wäre.

Dieses Kanal-Desaster hatte dem Gebührenzahler Mehrkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro beschert. Im Dezember hatte der Bohrer festgesteckt, weil sich brüchiges Karstgestein unterirdisch gelöst und auf das Rohr gesetzt hatte, das parallel zur A45 verlegt wird. Folge: Über Monate ruhten die Arbeiten. Ein 20 Meter tiefer Schacht musste gegraben und mit Beton ausgespritzt werden, um die Maschine zu bergen. Die Mehrkosten für das mit 2,9 Millionen Euro Kosten kalkulierte Projekt beschleunigten die Diskussion um Verantwortlichkeiten.

Verwaltungsrat tagt am Dienstag

Und während die Verantwortlichen beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) erleichtert sind, dass es nicht zu weiteren Pannen gekommen ist, befasst sich der Verwaltungsrat am Dienstag mit der Aufarbeitung. Die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG) hat ein Angebot für eine Revision vorgelegt.

Darüber muss entschieden werden. Ferner gehe es, so Matthias Hegerding vom WBH, um den Vorschlag eines Schlichters, der eine Einigung zwischen der bauausführenden Firma Sonntag und dem WBH herbeigeführt habe. Die Kanalbaufirma hatte Geld gefordert, weil ihre Maschine über Wochen still stand. „Auch ein Sachverständiger für Tunnelbau und ein Bodengutachter, den wir nach dem Vorfall zu Rate gezogen haben, werden Rede und Antwort stehen“, so Hegerding.

Die Arbeiten laufen derweil weiter bis Ende des Jahres. Anschlüsse müssen hergerichtet, Schächte gebaut werden. Und am Ende muss der neue Kanal, der das Regenwasser vom Möbelhausgelände wegbringen soll, an den Ölmühlenbach angeschlossen werden.