Hagen. Die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) erschloss als Tochter des Hagener Wirtschaftsbetriebs (WBH) bislang schon mehr als 180 Grundstücke in Hagen mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro. Neuestes Projekt ist ein Areal an der Eilper Krähnockenstraße.
Die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) erschloss als Tochter des Hagener Wirtschaftsbetriebs (WBH) bislang über 180 Grundstücke in Hagen mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro. Neuestes Projekt ist ein Areal an der Eilper Krähnockenstraße. Das ehemalige Kirchengelände erweckt allerdings seit jeher Skepsis bei einigen Anwohnern. Neben der Wählergemeinschaft Hagen Aktiv sehen auch die Grünen das Vorhaben kritisch.
Am Krähnocken verwildert seit Jahren ein alter Sportplatz, der sich im Besitz der katholischen Herz Jesu Pfarrgemeinde befindet. Nach der Übernahme der rund 9000 Quadratmeter großen Fläche hoch über der Stadt sollen dort 14 Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Das neue Wohngebiet wird von der Krähnockenstraße über eine Stichstraße mit Wendehammer erreichbar sein.
Erschließung beinhaltet Straßenbau
Nach der Erschließung durch die HEG, die sämtliche Kanal- und Straßenbauarbeiten beinhaltet, werden die Grundstücke über das Immobilienzentrum der Sparkasse vermarktet. Dort können die Grundstücke beitragsfrei an Interessenten verkauft werden. Nur die Kosten für die Hausanschlüsse sowie für die Vermessung der Grundstücke müssen von den neuen Besitzern übernommen werden.
„Wir rechnen damit, dass wir den voll erschlossenen Quadratmeter zu einem Preis ab 190 Euro anbieten können“, erläutert Hans-Joachim Bihs, Vorstand des WBH. Der genaue Preis ergebe sich dann je nach der Lage des Grundstückes. In den kommenden fünf Jahren sollen – so das Ziel der HEG – alle Grundstücke einen neuen Besitzer finden.
Der Rückzug eines potenziellen Investors, der die Flächen kaufen wollte, bevor die HEG ins Spiel kam, macht die Grünen stutzig. „Über das Areal liegt kein Wertgutachten vor“, merkt Grünen-Ratsherr Rainer Preuß an, „das Grundstück muss bewertet und das muss auch dokumentiert werden. Die Frage, warum der Investor ausgestiegen ist, ist nicht beantwortet.“
Risiko für die Stadttochter?
Der Politiker verweist auf eine schwierige Entwässerungssituation und auf ein gewisses wirtschaftliches Risiko für die Stadttochter. „Einer siebenstelligen Investitionssumme steht nur eine niedrige fünfstellige Gewinnerwartung gegenüber“, so Preuß. „Ich bin nicht grundsätzlich gegen dieses Projekt, würde mir aber mehr Risikobewusstsein wünschen.“
Derweil sind auf dem städtischen Lageplan weitere Flächen verzeichnet, welche die HEG in Zukunft erschließen möchte. Am Köhlerweg sind die Planungen bereits fortgeschritten. Ende Mai rechnet Geschäftsführer Hans-Joachim Bihs mit einem positiven Bescheid. In der Tondernsiedlung sollen zwölf neue Häuser entstehen und auch in der Selbecke und in Dahl haben die Ingenieure des Wirtschaftsbetriebs weitere Erschließungsmaßnahmen ins Auge gefasst. „Mit Blick auf die schrumpfende Einwohnerzahl Hagens sehen wir es als wichtige Aufgabe, für bezahlbare Baugrundstücke zu sorgen“, so Bihs. „Es zeigt sich immer wieder, dass auch Auswärtige gern nach Hagen ziehen, wenn sie denn hier einen schönen Bauplatz finden.“
Darüber hinaus konnte auch das von der HEG erschlossene Gewerbegebiet an der Volmarsteiner Straße erfolgreich vermarktet werden. „Nachdem sich die Firmen Burg und Kruse dort niedergelassen haben, erwarten wir jetzt noch eine weitere große Ansiedlung. Wenn alles klappt, dann haben wir dort mit einer schwarzen Null ein neues und wichtiges Gewerbegebiet für Hagen geschaffen“, sagt der WBH-Chef.