Hagen-Breckerfeld. . Der seit einigen Tagen für Hunde gesperrte Rundweg am Heider Kopf sorgt in Hagen-Breckerfeld weiterhin für Zündstoff. Bürgermeister Klaus Baumann verwies im Gespräch nun darauf, dass nicht der hinterlassene Hundekot, sondern die von den Vierbeinern ausgehende Gefahr der Grund für die Aufstellung der Verbotsschilder sei. Zwei Hunde-Attacken am Heider Kopf seien beim Stadtoberhaupt angezeigt worden. Die Stadtverwaltung sieht sich im Recht.
Entwickelt sich in Breckerfeld ein ähnlich brisanter Fall wie im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain, wo vor drei Jahren Hunde aus allen Parks verbannt wurden? Am Ende der vergangenen Woche hatte Breckerfelds Ordnungsamtsleiter Dirk Müller kein Wort über mögliche von Hunden ausgehende Gefahren gegenüber unserer Zeitung verloren. Hauptgrund für die Aufstellung der Hundeverbotsschilder damals: Hundehaufen sollten das Gebiet, in dem auch Kinder spielen, über Gebühr verunreinigt haben.
Rechtfertigung für Verbotsschilder?
Ob das allerdings gleich die Aufstellung von Verbotsschildern rechtfertigt? Im Hagener Ordnungsamt zeigte man sich zumindest verwundert über die Maßnahme der Breckerfelder Kollegen. Verbunden mit dem Hinweis, dass man Hunde nicht kurzerhand von einer öffentlichen Fläche aussperren dürfe. Dazu bedürfe es zunächst mal einer Umwidmung im Rahmen der Flächennutzung und vor allem eine schlüssige Rechtsgrundlage.
Diese Grundlage scheint man in Breckerfeld gefunden zu haben. „Zunächst einmal sind bei mir zwei Anzeigen zu Hunde-Attacken eingegangen“, sagt Bürgermeister Klaus Baumann, „wir haben das Gebiet Heider Kopf einst für Familien mit Kindern gefördert und ich muss jetzt auch für die Sicherheit der Kinder dort garantieren können.“
Baumann stützt sich auf Paragraf 7 der Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf Straßen und in Anlagen der Stadt Breckerfeld: „Von Bereichen, die durch besondere Hinweis - und Verbotsschilder gekennzeichnet sind, wie z.B die Grünanlage im Wohnpark Wengeberg, von Kinderspiel-, Bolz - und Sportplätzen (...) sind Hunde und andere Tiere fernzuhalten.“
Vierbeiner haben am Heider Kopf nichts mehr zu suchen
Am Heider Kopf ist lediglich der Kinderspielplatz als ein solcher Bereich ausgewiesen, nicht aber der Rest des Baugebietes. Baumann: „Wie ich gehört habe, wollen mir einige Eltern wohl noch einen Brief schreiben und um eine Zurücknahme der Entscheidung bitten. Bislang ist aber nichts passiert.“ Wenn ein solches Schreiben bei ihm eingehen sollte, will sich Bürgermeister Baumann aber konstruktiv zeigen: „Wir können dann gerne sprechen. Ich möchte ein vernünftiges Miteinander haben.“
Mit neun Verbotsschildern werden Hundebesitzer seit gut einer Woche darauf hingewiesen, dass ihre Vierbeiner am Heider Kopf nichts mehr zu suchen haben. Ein Anwohner berichtete von seiner Korrespondenz mit dem Breckerfelder Ordnungsamt, das verlauten lassen habe, dass zu einer angemessenen Patrouille im Sperrgebiet nicht genügend Personal zur Verfügung stünde.
Bürgermeister Baumann: „Immer, wenn wir dort vor Ort waren, hat sich das schnell herumgesprochen“, „die Patrouille hatte nicht den gewünschten Effekt.“ Wer die Verbotsschilder missachtet, wird mit 10 Euro zur Kasse gebeten.