Hohenlimburg. . Es ist eine Geschichte, die berührt. Nicht nur Tierfreunde. Denn erneut ist eine tragende Ricke zu Tode gehetzt worden. Dieses Mal zwischen Märchenwald in Holthausen und der Wegespinne im oberen Wesselbachtal. Besonders tragisch: Auf der Flucht kam es zu einer Spontangeburt. Auch das Kitz ist tot.

Das gehandicapte Reh hatte vermutlich keine Chance, als ein Hund – oder mehrere (?) – Fährte aufgenommen hatten. Denn das Tier hatte nur einen Vorderlauf. „Möglicherweise ist es einmal in einen Mähdrescher geraten“, sagt Jagdpächter Jochen Stremmer, der dieses Reh seit einigen Monaten beobachtet hat. „Es ist mir aufgefallen, weil es nur drei Beine hatte.“

Der Jagdpächter aus Wuppertal beklagt die Gedankenlosigkeit von Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner nicht angeleint im Wald laufen lassen und diesen somit die Chance ermöglichen, Rehe oder Rehböcke zu jagen. „Ich möchte die Hundebesitzer nicht pauschal verurteilen. Aber es gibt einige schwarze Schafe“, sagte der Pächter des 190 Hektar großen Areals gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. Erst Anfang April hatte ein Hund einen jungen Rehbock zur Strecke gebracht. „Den habe ich dann am Raffenberg aus einem Garten geholt.“

Im März bereits der „vierte Fall“

Aufgefallen war in der vergangenen Woche einem Holthauser Bürger das verendete Tier, das direkt am Weg zwischen Märchenwald und Wegespinne gelegen habe. Der Spaziergänger hatte dann einen Bekannten informiert, der wiederum die Leitstelle der Polizei eingeschaltet hatte, so dass nun die Ordnungsbehörden ermitteln. Zunächst noch „gegen Unbekannt“.

„Das ist kein Kavaliersdelikt. Ein solcher Fall ist ein Straftatbestand“, hofft der Jagdpächter, dass die Ermittlungsorgane bei ihren Recherchen erfolgreich sind und sich mögliche Zeugen bei der Polizei ( 02331 / 986 - 2066) melden werden.

Bereits Anfang März hatten „auf der Heide“ zwei Hunde eine Ricke gehetzt und dann gerissen. „Das ist bereits das vierte Mal in diesem Jahr“, hatte sich damals der für diesen Bereich zuständige Jagdpächter Gerd Borgmann im Gespräch mit dieser Zeitung empört. Nach damaligen Erkenntnissen waren die beiden Hund in Oege aus ihrem Zwinger ausgerissen und hatten dann das Reh über die Heide gescheucht, wo es letztlich verendete.