Hagen-Mitte. . Im Emil-Schumacher-Museum wird am Sonntag, 7. April, um 11.30 Uhr die Ausstellung „Blätter aus dem Engadin“ eröffnet.
Emil Schumacher gilt als Paradebeispiel für einen Künstler, der Stilmix betreibt. „Man muss Genres nicht holzschnittmäßig sehen. Schumacher hat nicht nur abstrakt, sondern auch figurativ gearbeitet“, konkretisiert Rouven Lotz, wissenschaftlicher Leiter des Emil-Schumacher-Museums.
Davon überzeugen können sich Besucher des Kunstquartiers ab dem morgigen Sonntag – dann wird die Ausstellung „Emil Schumacher – Blätter aus dem Engadin“ eröffnet.
Nach der Kabinettausstellung „Frei wie ein Vogel“ geht es in der neuen, kleinen Werkschau um Reisebilder, die in den 80er und 90er Jahren im Schweizer Engadin entstanden sind. „Auf den ersten Blick wirken die meisten der gezeigten Spätwerke abstrakt, beim genaueren Hinschauen entdeckt man aber auch figurative Elemente“, sagt Lotz und gibt ein Beispiel: „Diese 1991 entstandene Gouache zeigt auf abstrahierende Art ein Schaf. Außerdem hat Schumacher Stücke von Farbdeckeln eingearbeitet.“
Schumacher liebte Gegensätze
Der Hagener Künstler erlebte an jedem Ort seines Schaffens andere Bedingungen, aus denen sich für ihn jeweils eigene Voraussetzungen ergaben, die Einfluss auf sein Werk hatten. So fing Schumacher das strahlende Licht der Baleareninsel Ibiza, die besonderen Lichtverhältnisse in Italien und Nordafrika und die Gebirgsstimmung im Engadin ein. „Er liebte die Gegensätze, den Kontrast zum grünen Hagen“, so Lotz.
Schumacher war kein Pleinair-Maler; er ging einfach im Freien spazieren und nahm die gewonnenen Eindrücke mit in sein Atelier – egal, wo sich dieses befand.
Die Blätter aus dem Engadin zeigen eisige Gebirgslandschaften, einen Mann, der schweres Brennholz einen Berg hinauf schleppt oder Motive mit den für Schumacher so typischen Rädern, Leitern oder Zäunen.
Reisebilder auf Papier
In einigen Gouachen hat Schumacher Fundstücke – zum Beispiel Holzkohleasche – eingearbeitet, häufig gestaltet er die Oberfläche seiner Werke körnig oder pastos. Während Schumacher seine Arbeiten in seinem Atelier in Wehringhausen meist auf großer Leinwand erstellte, hat er für die Reisebilder häufig leicht zu transportierendes Papier gewählt.
Die Blätter aus dem Engadin sind in zwei Räumen im Obergeschoss des Museums ausgestellt.