Eilpe. . Das Historische Centrum soll in eine städtische Immobilie untergebracht werden. Politiker aus dem Hagener Süden zweifeln an den zugesagten Synergieeffekten.
Um es vorsichtig zu formulieren: In der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl ist man wenig begeistert vom Umzug des Historischen Centrums, das samt Stadtarchiv in angemieteten Räumen an der Wippermann-Passage untergebracht ist. Die Politiker im Hagener Süden fürchten ein kulturelles Ausbluten des Stadtteils Eilpe.
Umzug ist beschlossene Sache
Synergien, so erläuterte der neue Kulturdezernent Thomas Huyeng, wolle man dadurch heben, dass die renommierte Einrichtung im Museumskomplex an der Hochstraße untergebracht wird. Das habe die Politik längst beschlossen. Zum einen könne man Mietkosten sparen, zum anderen erhoffe man sich, dass die Besucher des Stadtmuseums auch durch Osthaus- und Schumacher-Museum flanieren – und umgekehrt.
„Das Stadtmuseum steht heute an der falschen Stelle“, so erklärte der Jurist aus dem Verwaltungsvorstand. Konkretes zum Umzug aber gebe es noch nicht. Auch ein Standort, der die statischen Anforderungen des Archivs erfülle, muss noch gefunden werden. Allerdings rede man ja auch erst über einen Zeitraum zwischen 2016 und 2018.
Zweifel an Synergieeffekten
Immerhin: Erste Mitarbeiter sind von Eilpe in die Innenstadt umgezogen. Was die Skepsis in der Bezirksvertretung nicht mindert. „Synergieeffekt sind immer so ein Totschlagargument für alles“, so Karin Köpper, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Vertreterin der Grünen, „alles birgt immer irgendwelche Synergien, und von uns Politikern wird verlangt, dass wir das brav abnicken.“
Auch SPD-Mann Christian Schulz glaubt nicht an die versprochenen Effekte und beklagt die Rolle rückwärts „Das Stadtmuseum war ja schon einmal vor Ort an der Hochstraße. Und da kann es wohl nicht sonderlich erfolgreich gewesen sein. Warum sonst hat man damals beschlossen, es nach Eilpe zu verlegen und mit dem Stadtarchiv zusammenzubringen?“ Auch damals sei ja die Idee gewesen, Synergien zu heben – allerdings zwischen Archiv und Stadtmuseum. Wert legten die Bezirksvertreter auch darauf, dass das Archiv einer breiten Öffentlichkeit zugänglich bleibt und Öffnungszeiten nicht eingeschränkt werden.
Fördergelder auf Prüfstand
Unklar ist auch noch, ob möglicherweise Fördergelder, die einst für den Umzug nach Eilpe flossen, bei einer erneuten Standortverlagerung zurückgezahlt werden müssen. Thomas Huyeng sagte aber zu, auch das zu überprüfen und bei einer Kostenaufstellung zu berücksichtigen.