Für das Theater Hagen noch immer keine Lösung in Sicht
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Hagen. . Fassungslosigkeit auf der gesamten Linie: Am Montag sollte die endgültige Vorlage zur Rechtsformänderung des Theaters Hagen in kleiner Runde besprochen und am Donnerstag im Kultur- und Weiterbildungsausschuss (KWA) auf den Weg gebracht werden. Doch nichts Konkretes wurde präsentiert. Vielmehr wurde der KWA von Kulturdezernent Thomas Huyeng abgeblasen; eine Sondersitzung ist nun für den 23. April geplant.
Die Rechtsformänderung des Theaters in eine gGmbH soll 500.000 Euro von den insgesamt von der Bezirksregierung Arnsberg geforderten 850.000 Euro Ersparnis einbringen. So eine Studie, die vor zwei Jahren (!) von der Berliner Unternehmensberatung Ernst & Young vorgelegt wurde. Vor der Sommerpause wurde vom KWA mehrheitlich (mit Ausnahme der Grünen) beschlossen, die gGmbH schnellstmöglich umzusetzen.
„Wir reden seit fünf Jahren über die Rechtsformänderung. Drei Kulturdezernenten (Christoph Gerbersmann, Herbert Bleicher und Thomas Huyeng) sowie zwei Oberbürgermeister (Peter Demnitz und Jörg Dehm) haben sich mit dem Thema beschäftigt, und nichts ist seitdem geschehen“, ereifert sich Sven Söhnchen, kulturpolitischer Sprecher der SPD. „Und jetzt liegen plötzlich neue Erkenntnisse vor, die eine gGmbH unmöglich erscheinen lassen. . .“
Theaterverluste müssen getragen werden
Der Knackpunkt ist die Kombination aus Beherrschungsvertrag und Gewinnabführungsvertrag. Der Vorsitzende des KWA, Wolfgang Röspel (CDU), erläutert: „Der Vertrag besagt, dass die Stadt sich bereit erklären müsste, sämtliche Verluste des Theaters zu tragen. Wenn das Theater Gewinne erzielen würde, müsste es diese im Gegenzug an die Stadt überweisen.
Arnsberg würde einer unlimitierten Verlustübernahme seitens der Stadt natürlich nicht zustimmen. Die für die Theatermitarbeiter wie auch für die politischen Vertreter unerfreuliche Hängepartie geht also weiter.“ Unverständnis herrscht auch bei Jörg Fritzsche (Grüne): „Ernst &Young versicherte noch vor zwei Jahren, dass dieses Konstrukt kein Problem sei.“
Eine beratungsfähige Vorlage mit brauchbarem Zahlenmaterial und Wirtschaftlichkeitsplan liegt also noch immer nicht vor. Thomas Huyeng versprach in dem Gespräch den kulturpolitischen Vertretern, nun eine Vorlage von der Verwaltung – in Absprache mit dem RP – erstellen zu lassen, die besage, dass das Theater auch in der kommenden Spielzeit weiter arbeiten könne.
100 Jahre Theater Hagen
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Wie diese allerdings aussehen soll, können sich Söhnchen, Röspel und Fritzsche nicht vorstellen. Arnsberg hatte seinerzeit gefordert, dass die Rechtsformänderung bis zum 30. Juni 2013 beschlossen sein soll.
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