Hagen.

In China ist 2012 das Jahr des Drachen. „Und der gilt in Asien als Glücksbringer“, wusste Klaus Hacker zu berichten. „Hoffen wir also auf Aufbruchstimmung und ein gutes Jahr fürs Theater.“

Der Vorsitzende des Theaterfördervereins begrüßte beim gestrigen Neujahrsempfang im Theater Opus 300 Vertreter aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Und natürlich etliche Mitglieder des Theaterfördervereins, der Bürgerstiftung und der Ballettfreunde.

Harmonischer Empfang

Im Vergleich zur Veranstaltung vor zwei Jahren ging es diesmal erfreulich harmonisch zu. Statt teils polemischer Schuldzuweisungen und verbittert-verbissener Reden gab’s optimistische Ausblicke und amüsante Einlagen. Obgleich man von beidseitigem Kuschelkurs nicht reden sollte, machten doch beide „Parteien“ - Theater und Verwaltung - deutlich, dass man in puncto Erhalt der selbstbespielten Bühne wachsam bleiben müsse. Hacker: „Wir ­müssen im Auge behalten, was es seitens der Bezirks- und Landesregierung Neues gibt.“ Und Oberbürgermeister Jörg Dehm machte keinen Hehl daraus, dass es auch 2012 Diskussionen ums Thema Geld fürs Theater geben wird.

10.000 Festwochen-Besucher

100 Jahre Theater Hagen“ und „10 Jahre Junge Bühne Lutz“, die sanierte Theaterfassade, 10.000 Festwochen-Besucher, viele positive Nennungen des Hagener Hauses bzw. am Stadttheater engagierter Künstler bei Kritikerumfragen - die Hagener Bühne blickt auf eine gelungene Spielzeit zurück. „Durch unser eigenes Ensemble hat unser kleines, preiswertes Theater ein unverwechselbares Gesicht und auch für die nächsten 100 Jahre sollte das Motto ,Weiterspielen’ lauten“, resümierte Hacker. Er forderte, dass die Landesregierung nicht nur Verantwortung für „Euro-wackelnde“ Staaten, sondern auch für kulturelle Einrichtungen übernehmen solle. Und weiter: „Wir werden das Theater verteidigen gegenüber Hagens 87-Millionen-Euro-Sparpaket.“

Intendant Norbert Hilchenbach versprach für die nächsten Monate theatrale Highlights wie „Rocky Horror Show“, „Comedian Harmonists“ und „Beats“. Eine frisch-freche, musikalische und tänzerische Einlage präsentierten Berufsschüler, die den Gästen einen ersten Einblick in die Produktion „Beats“, die im April läuft, gewährten.

„Und was machen wir im Sommer?“ fragte Hilchenbach schmunzelnd mit Anspielung auf Bundespräsident Christian Wulff. Die Antwort lieferte der Intendant prompt selbst: „Da machen wir Urlaub bei Freunden.“

Verdienter Förderpreis

Apropos Freunde - sie hat jede Menge beim Publikum: Kristine Larissa Funkhauser, die den mit 2560 Euro dotierten Förderpreis 2011 erhielt. Die sympathisch-charmante Mezzosopranistin besetzt „Hosenrollen“ ebenso souverän wie „Diven-Parts“.