Hagen-Haspe. . Das Christian-Rohlfs-Gymnasium bildet mit drei Grundschulen aus Haspe ein Netzwerk. Damit soll der Übergang von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule erleichtert werden.
Noch gehören sie hier gar nicht hin. Aber die Viertklässler der Grundschule Hestert erleben spannende Stunden am Christian-Rohlfs-Gymnasium. Sie erzählen von einem Feuer im naturwissenschaftlichen Unterricht, vom Thema Liebe, über das in einer Schulstunde gesprochen wurde und von einer spannenden Führung, bei der sie in kleinen Gruppen das gesamte Gebäude erkundet haben. Der Besuch der weiterführenden Schulen (neben dem CRG waren die Viertklässler an der Hauptschule Ernst-Eversbusch) ist Teil von „Schulen im Team“.
Hagen ist eine von acht Kommunen in NRW, die an dem Projekt, das von der Stiftung Mercator unterstützt wird, teilnehmen. Und das Christian-Rohlfs-Gymnasium, die Ernst-Eversbusch-Hauptschule sowie die Grundschulen Geweke und Hestert bilden eines von drei Netzwerken in der Stadt.
Übergang erleichtern
„Es geht darum, den Übergang von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule zu erleichtern“, sagt Michael Pütz, Schulleiter am Christian-Rohlfs-Gymnasium. Und dabei stehen – wie beim Aktionstag am CRG – nicht nur die Schüler im Mittelpunkt. „Auch wir Lehrer an weiterführenden Schulen wissen zu wenig über die Grundschulen und darüber, was dort für ein hervorragender Unterricht angeboten wird.“
Grundschüler, die in die Klasse 5 kommen, seien heute besonders selbstständig und auf dem Gebiet der Freiarbeit schon erstaunlich weit. Und das sei ein Verdienst der Grundschulen. „Ein erster Besuch bei den Partnern des Netzwerks war sehr erhellend. Lehrer, die künftig bei uns eine fünfte Klasse übernehmen, werden in den vierten Klassen der Grundschulen hospitieren.“
Ängste sollen abgebaut werden
Der Besuch einer weiterführenden Schule – unabhängig von der Leistungsstärke lernen die Grundschüler Hauptschule und Gymnasium kennen – helfen, Ängste abzubauen. „Der Schritt aus dem überschaubaren System Grundschule in ein größeres System ist für Kinder nicht einfach“, sagt Pütz. Was die Grundschullehrerinnen Annette Homberger und Iris Siewert bestätigen. „Dass die Kinder in kleinen Gruppen die Möglichkeit bekommen, eine mögliche neue Schule zu erkunden, ist wichtig“, erklärt Homberger. „Das ist allemal besser, als unbeteiligt in einer Unterrichtsstunde hinten zu sitzen. Die Inhalte überfordern die Kinder.“
Hinzu kommt, dass auch die Grundschullehrer die weiterführenden Schulen, ihre Schwerpunkte und ihre Angebote durch die Kooperation besser kennenlernen. „Wir werden künftig mehr bei den Eltern für die Hasper Schulen werben.“
Gemeinsame Konferenzen
Melanie Truskawa, Leiterin der Erprobungsstufe, koordiniert das Netzwerk am CRG. „Es ist wichtig, mehr über Unterricht und Methodik an den Grundschulen zu erfahren“, erzählt sie, „bei einer gemeinsamen Konferenz nach dem Schulwechsel tauschen wir uns aus. Die Lehrer der weiterführenden Schule erfahren Hintergründe über ihre neuen Schüler, die Grundschullehrer bekommen eine Rückmeldung, wie die Kinder, die sie vier Jahre lang betreut haben, an der neuen Schule zurechtkommen. Das hilft ihnen bei der Schulprognose.“