Hagen-Mitte. Die Substitutes geben am Samstag, 12. Januar, ein Konzert an jenem Ort, an dem die Wiege der Hagener Beatszene steht. Die Formation tritt im Kultopia, dem ehemaligen Jugendheim am Buschey, auf.

Hier standen sie schon einmal auf der Bühne. Die befand sich damals noch auf der anderen Seite des Saals. „Die Mädchen in der ersten Reihe haben gekreischt“, sagt Jürgen Berster. Jugendheim am Buschey hieß das Kultopia. Das war vor fast 50 Jahren. Für den Auftritt am Samstag (Einlass ab 19 Uhr, Programm ab 20 Uhr, Konzert 21 Uhr) lassen die Substitutes zumindest am Rand Stühle aufstellen. Einige Besucher schaffen es nicht mehr, während des ganzen Konzertes zu stehen.

Im Keller geprobt

Es ist ein Rückkehr in den Kreißsaal, in dem eine Hagener Szene das Licht der Welt erblickte. „Vor 50 Jahren haben hier im Keller die ersten Beatbands geprobt“, sagt Peter Berg.

Die Substitutes, eine Beat-Formation, die aus einer Schülerband des Theodor-Heuss-Gymnasiums hervorgegangen ist, kamen etwas später hinzu. „Wir wollen so etwas wie das Opening zur Jubiläumssaison sein“, sagt Peter Berg.

Das Jugendheim am Buschey war eine von zahlreichen Spielstätten in der Stadt. Hier aber war der Ort, an dem alles begann. „Jeder, den man heute auf der Straße auf diese Zeit anspricht, erinnert sich an Konzerte im Jugendheim. Mindestens 30-mal haben wir hier gespielt“, sagt Peter Berg, „zum Teil hatten wir Engagements über mehrere Wochen hinweg. Unten im Keller wurde geprobt, im Saal gespielt.“

Frontmann ist Großvater

Die Substitutes sind älter geworden. Und ihre Fans auch. Frontmann Peter Berg, ein Gitarrist, der einst mit Howard Carpendale auf Tour war, ist Großvater. Und einige der Mädels, die die jungen Männer einst angehimmelt haben, haben die 70 schon überschritten. „Irgendwann kommen die ersten mit Rollator“, sagt Berg und grinst.

Zumindest Jürgen Berster, Franz Schneider, Robert Hinterleuthner, Michael Dulzak und Peter Berg kommen ohne jede Gehhilfe aus. „Wir wollen nicht die Hitparaden stürmen“, sagt Peter Berg, „wir hoffen einfach auf einen schönen Abend.“ Auf einen, von dem andere profitieren. Denn der Erlös des Konzertes ist für die Kinderklinik am Allgemeinen Krankenhaus bestimmt.

Mit roten Krawatten auf die Bühne

Auf die Bühne wollen die Substitutes künftig häufiger. 30 Konzerte will die Formation, die mit roten Krawatten als neuem Markenzeichen auftritt, spielen. „Wir alle sind ausgebildete, professionelle Musiker“, sagt Peter Berg, „es gibt einige, die die alten Songs heute noch spielen – aber nicht richtig. Wir proben regelmäßig. Wir glauben, dass wir auch jenseits der Stadtgrenzen spielen können.“

Der kommende Samstag im Kultopia wird aufgezeichnet. Eine DVD wird als Erinnerung produziert. Eine, auf der sich die Substitutes, aber auch ihre Fans wieder finden sollen.

Restkarten für das Konzert gibt es für 10 Euro an der Abendkasse