Hagen. . Die neuen Radaranlagen der Hagener Polizei sollen Temposünder künftig noch besser aufspüren. Das neue Gerät ist durch den Einsatz mehrerer Kameraperspektiven dazu in der Lage, eine gleichzeitige Beobachtung beider Straßenseiten durchzuführen und sogar im Kurvenverlauf zu blitzen.

Die Hagener Polizei verfügt über eine neue, hocheffiziente Anlage zur Geschwindigkeitsmessung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Radaranlagen kann das nach der Herstellerfirma ESO 3.0 genannte Gerät auch in Kurven blitzen und einen Tempoverstoß über mehrere Fahrstreifen hinweg erkennen.

Mehr noch: Der Einsatz mehrerer Kameraperspektiven ermöglicht es den Beamten, beide Fahrtrichtungen einer Straße gleichzeitig zu überwachen und sowohl Front als auch Heck eines Fahrzeugs gestochen scharf zu fotografieren. Darauf müssen sich vor allem Motorradfahrer, deren Kennzeichen bislang kaum abgelichtet werden konnte, einstellen.

Radarwarner können neues Gerät nicht erfassen

Die neue Apparatur funktioniert quasi wie eine Lichtschranke ohne aktive Ausstrahlung von Licht-, Radar- oder Laserstrahlen. Das Gerät hat fünf Sensoren, die außer dem Tempo auch die Entfernung des gemessenen Fahrzeugs von der Anlage ermitteln. Somit sei jeder Tempoverstoß eindeutig einem bestimmten Auto zuzuordnen, betonte Michael Hoffmann, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium: „Bislang durften Fotos, auf denen zwei Fahrzeuge abgebildet waren, nicht verwendet werden.“

Die Anlage ist in einen Mercedes-Transporter integriert und hat nach Aussage von Polizeipräsident Frank Richter inklusive des Wagens 170.000 Euro gekostet. Der Chef der Behörde, erst seit November im Amt, bezeichnete die Anschaffung des Gerätes als eine Frage von Effizienz und Beweissicherung: „Um zur Unfallvermeidung beizutragen, kann man gar nicht genug tun.“ In puncto Verkehrssicherheit gehöre Hagen zu den sichersten Städten in ganz Nordrhein-Westfalen, und das solle auch so bleiben: „Die Anlage wird nur an Unfallschwerpunkten eingesetzt.“

Zudem schlägt die Polizei den Besitzern illegaler Radarwarner ein Schnippchen: Sie erfassen das neue Gerät nicht.