Hagen. . Trotz der konjunkturellen Abkühlung ist die Arbeitslosigkeit in Hagen im November leicht gesunken. Das teilte Thomas Helm mit, Chef der Hagener Arbeitsagentur. Es gebe jedoch viele Anzeichen dafür, dass der Aufschwung endgültig ausgelaufen ist. Ende November gab es in der Volmestadt 9506 gemeldete Arbeitslose.
Der heimische Arbeitsmarkt erweist sich trotz der konjunkturellen Abkühlung im November als recht robust. Eine leicht sinkende Arbeitslosigkeit lässt eine späte und wenig ausgeprägte saisontypische Belebung erkennen, bilanziert die Hagener Arbeitsagentur. Es gebe jedoch viele Anzeichen dafür, dass der dynamische Aufschwung des letzten Jahres nunmehr endgültig ausgelaufen sei.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis sank nur um 168 auf 21.749, die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 8,2 Prozent. „Ein Rückgang im November entspricht dem saisontypischen Verlauf. Dies konzentriert sich auf Frauen, Jüngere unter 25 und Arbeitslose aus der Grundsicherung. Hier zeigen sich vorweihnachtlicher Kräftebedarf im Einzelhandel und die Integrationen von Jüngeren in Beschäftigung und Ausbildung“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Insgesamt hat die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft weiter nachgelassen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass wir nicht mehr Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit haben, sondern wegen des viel zu schwachen Kräftebedarfs weniger Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung.“ Dabei hat sich der Abstand zum Vorjahr weiter vergrößert. Die Zahl der Arbeitslosen liegt bereits 921 über dem damaligen Niveau.
Keine alarmierenden Zahlen
Große Zurückhaltung zeigen die Betriebe auch bei den Neueinstellungen: Die Unternehmen meldeten nur 675 offene Stellen im November, 136 weniger als im Oktober und sogar 423 oder mehr als ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Zeitarbeitsunternehmen und das verarbeitende Gewerbe waren besonders zurückhaltend.
Parallel wurden die Anzeigen von Kurzarbeit zahlreicher (im November 54) und die betroffenen Betriebe größer. Dies wird zum Jahreswechsel und in den ersten Monaten des Jahres 2013 Auswirkungen auf die Zahl der Kurzarbeiter haben. Von den Krisendaten aus 2009/2010 ist man jedoch noch weit entfernt.
Arbeitslosigkeit wird zum Jahresende steigen
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hagen trat insgesamt fast auf der Stelle. Ende November gab es in der Volmestadt 9506 gemeldete Arbeitslose, gerade 6 weniger als im Oktober. Das sind jedoch 512 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb mit 10,0 Prozent im dritten Monat in Folge unverändert. Vor einem Jahr waren es hingegen nur 9,4 Prozent gewesen. Die Hagener Kräftenachfrage war für die Jahreszeit nicht besonders hoch, aber besser als im restlichen Bezirk. Die Unternehmen meldeten 406 neue Stellen, zwei weniger als im September. Die Nachfrageschwerpunkte nach Branchen waren unverändert Leiharbeitsunternehmen, das Verarbeitende Gewerbe, der Handel und das Gesundheitswesen.
Für das Jahresende, so der Ausblick, ist neben der konjunkturellen Eintrübung auch saisonal eher mit steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen. Der Jahresbeginn 2013 werde neue Belastungen für den Arbeitsmarkt mit sich bringen.