Hagen.

Fachkräftemangel, Zeitarbeit und Mindestlohn sind Themenbereiche für die Wolfgang Jörg neuerdings besonders sensibilisiert ist. Grund dafür ist ein viertägiges Praktikum, das der Landtagsabgeordnete kürzlich bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Hagen absolviert hat. „Die Auswirkungen des drohenden Fachkräftemangels kann man sich in tausend Worten erklären lassen“, so Jörg. „Doch es ist etwas komplett anderes, in Beratungsgesprächen mitzuerleben, wie jungen Menschen bei der Berufswahl geholfen wird.“ Viele Jugendliche seien vor einem Beratungsgespräch sehr verunsichert und würden erst im Laufe dieses Gespräches eine Idee entwickeln, wohin es beruflich gehen soll. Wichtig sei es vor allem, dass die jungen Menschen einen Berufswunsch entwickeln, der auch trägt.

BA-Chef Thomas Helm bricht eine Lanze für die Ausbildung. „Schüler sollten nicht glauben, dass mit einer Ausbildung die Bildungskarriere beendet ist. Für viele wäre es sicher erfolgsversprechender, Schritt für Schritt vorzugehen und nach einer Lehre weitere Qualifizierungen oder sogar ein Studium anzuschließen.“

Möglichkeiten für Weiterbildung seien vielfältig

Die Möglichkeiten dazu seien vielfältig. „Allerdings werden wir dem Fachkräftemangel nur entgegenwirken können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen“, betont Wolfgang Jörg und nimmt so auch die Unternehmen in die Pflicht.

„Nach meinen Eindrücken aus dem Praktikum habe ich nun eine hohe Motivation, bei den Themen Zeitarbeit und Mindestlohn politisch nachzuarbeiten“, so Jörg, der eine „gallopierende Altersarmut“ auf die Gesellschaft zukommen sieht. „Zeitarbeitsfirmen, die fair mit ihren Mitarbeitern umgehen, haben nichts zu befürchten, die anderen sollen sich warm anziehen.“

Jörg blickt zudem kritisch auf Sparmaßnahmen bei der Bundesagentur. „Es wäre fatal, wenn die Bundesregierung Maßnahmen zur Berufseingliederung streichen würde. Jede gekappte Maßnahme ist eine gekappte Bildungskarriere“, so Jörg, der die Bundesagentur sehr kunden- und serviceorientiert aufgestellt sieht.