Hagen. .

Die frostigen Temperaturen haben im Februar für eine saisonale Abkühlung am Hagener Arbeitsmarkt gesorgt. Die Zahl der gemeldeten Erwerbslosen stieg um 93 auf jetzt 9805. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf jetzt 10,3 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 11 Prozent.

„Die Entwicklung ist für die Jahreszeit typisch. Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung zeigen sich nicht“, sagt Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Wegen der extremen Kälte hatte im Februar die Arbeit z.B. auf vielen Baustellen geruht. Einige Bauarbeiter kostete das trotz der dämpfenden Wirkung des Saisonkurzarbeitergeldes vorübergehend den Job.

„Personen nah am Arbeitslosenstatus“

Daher waren es im Februar vor allem so genannte arbeitsmarktnahe Menschen, die ihren Job verloren. Während die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 0,1 Prozent auf 7700 zurückging, stieg die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen, die von der Arbeitsagentur betreut werden, um 5,1 Prozent auf 2105. Das sind 103 mehr als im Januar.

Nicht eingerechnet in diese Statistik sind Menschen, die z.B. in Weiterbildungsmaßnahmen beschäftigt sind oder Arbeitsgelegenheiten, z.B. Ein-Euro-Jobs, wahrnehmen. In Hagen waren im Februar 1716 Menschen erfasst, die als „Personen nah am Arbeitslosenstatus“ geführt werden.

Die Nachfrage der Hagener Unternehmen nach Arbeitskräften zog im Januar leicht an. Sie bleibt aber hinter der des Vorjahres zurück. Im Februar wurden 458 neue offene Stellen gemeldet, 32 mehr als im Januar, aber 112 weniger als vor einem Jahr. Freie Arbeitsplätze meldeten insbesondere die Zeitarbeit, das verarbeitende Gewerbe und der Handel. In Hagen und im EN-Kreis boten 985 Firmen neue Stellen an. Das sind 165 mehr als im Januar. Vor einem Jahr gab es eine Steigerung um 530 auf fast 1300.

Verschärfung beim Gründungszuschuss

Beim Gründungszuschuss hat es erhebliche Änderungen gegeben. „Die Anforderungen für die Förderung einer Existenzgründung haben sich erhöht“, so Helm. Zum Jahresende 2011 war per Gesetz die finanzielle Förderung um 40 Prozent gekürzt worden. Bevor eine Gründung vom Staat bezuschusst wird, wird jetzt zuerst geprüft, ob passende Arbeitsplätze zu besetzen sind. Erst danach kann man mit einer Geschäftsidee einen Zuschuss beantragen. Bisher galt ein Rechtsanspruch auf Förderung.

Wurden 2011 in Hagen und im EN-Kreis 750 Arbeitslose auf dem Weg in Selbstständigkeit unterstützt, werden es in diesem Jahr nur noch etwa 250 sein. Kritiker fürchten, dass durch diese Kürzung ein bewährtes Instrument der Arbeitsmarktpolitik kaputtgespart wird. Im Februar 2012 sank die Zahl der bezuschussten Gründer in Hagen um 21 Prozent.