Hohenlimburg. . Es ist der Traum (fast) aller Schüler - und der Alptraum einer Schulverwaltung und einer Schulleitung: In der Realschule Hohenlimburg ist am Donnerstag der vergangenen Woche bei Routinearbeiten festgestellt worden, dass eine Gasleitung am Schulgebäude porös ist.
Um die Sicherheit der Schüler und der Lehrer nicht zu gefährden, wurde deshalb die Energiezufuhr abgestellt. Die bitterkalte Konsequenz: Die Temperaturen sind im Gebäude so niedrig, dass Unterricht nicht stattfinden kann. Bereits am Freitag wurden deshalb die Schüler ab 10 Uhr fürsorglich von Schulleiterin Dorothee Derksen nach Hause geschickt.
Was sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzeichnete, entpuppte sich am Montag bei den weiteren Bauarbeiten als kompletter Sanierungsfall. Denn die Versorgungsleitung entlang des Schulgebäudes, die rund 50 Jahre im Erdreich liegt, ist marode.
Als die Hagener Fachfirma nämlich zum Leck in ca. 1,60 Meter Tiefe vorgedrungen war, stellten die Mitarbeiter fest, dass die gesamte Leitung komplett ausgetauscht werden muss: „Es ist nicht nur ein Loch.“ Zur Sicherheit hatten die Experten die Leitung abgedrückt und dann diese Diagnose gestellt.
Hauptrohr der Versorgungsleitung hat ein Leck
Der Supergau war somit perfekt. Denn alle drei Gebäudebereiche der Schule werden durch dieses zehn Zentimeter dicke Hauptrohr versorgt. Dieses muss nun, auf einer Länge von ca. 90 Metern, ausgetauscht werden. Nicht in einer Tiefe von 1,60 Metern, wie es beim Bau der Schule Ende der 60er Jahre noch vorgeschrieben war, sondern nur 1,10 Meter tief.
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Dazu müssen die Bauarbeiter gegenwärtig mit Bagger und Presslufthammer den Beton entfernen, um anschließend einen neuen Graben ziehen zu können. Dieser wird ca. zehn Zentimeter mit Sand aufgefüllt, in den die neue Leitung gelegt wird. „In dieser Woche werden wir mit den Arbeiten nicht fertig“, versicherte der Baggerführer.
Deshalb hat Schulleiterin Dorothee Derksen einen Notfallplan erstellt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten am heutigen Donnerstag für zwei Tage zusätzliche Aufgaben, die sie zu Hause zu bearbeiten haben.
Ab Montag greift Plan B - Unterricht in anderen Schulgebäuden
Ab Montag zieht dann Plan B, denn die Schulleiter der anderen Hohenlimburger Schulen zeigten sich überaus kollegial und stellten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Klassenräume für die Realschüler zur Verfügung. Diese werden dann in der kommenden Woche in den Grundschulen und der Hauptschule unterrichtet. Möglicherweise auch im Gymnasium, im Rathaus und in der Kaufmannsschule. Schulleiterin Derksen hofft natürlich, dass dieses Kälte-Intermezzo so schnell wie möglich beendet sein wird. Denn gegenwärtig ist überall Improvisationstalent gefragt: bei den Eltern, bei den Realschullehrern und auch bei den Kollegen der anderen Schulen.
Hohenlimburger Akkordeon-Orchester kalt erwischt
Improvisieren müssen auch die Verantwortlichen des Hohenlimburger Akkordeon-Orchesters. Das hat am Wochenende in die Realschule zum Jahres-Wunschkonzert geladen. Bis zum späten Mittwochnachmittag herrschte noch Unsicherheit, wo dieses stattfinden kann. Am Donnerstag soll eine endgültige Entscheidung fallen. Möglicherweise pro Realschulaula, die elektrisch beheizt werden soll.