Hagen. . Douglas-Vorstandschef Henning Kreke über den Stand des Übernahmeprozesses durch den Finanzinvestor Advent International und seine Zuversicht, an der Unternehmensspitze zu bleiben. Ein Interview.
Die Übernahme der Hagener Handelsgruppe Douglas durch den mit der Gründerfamilie Kreke verbündeten US-Finanzinvestor Advent International schreitet Schritt für Schritt voran. Nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben hat, sind nun die Douglas-Aktionäre am Zug, die dem Übernahmeangebot bis zum 4. Dezember zustimmen müssen - mit einer Mindestannahmequote von 75 Prozent. Wir sprachen darüber mit Douglas-Vorstandschef Dr. Henning Kreke.
Ist die Genehmigung der Douglas-Übernahme durch die EU-Kommission für Sie ein Meilenstein auf dem Weg in eine gesicherte Zukunft des Unternehmens?
Henning Kreke: Die Genehmigung der Kartellbehörden ist ein wichtiger Schritt hin zu einer erfolgreichen Übernahme. Wir sind überzeugt, dass wir ein sehr gutes Angebot vorgelegt haben und freuen uns, dass die zuständigen Behörden uns dafür so zügig grünes Licht gegeben haben.
Sehen Sie der Zustimmung der Aktionäre und der Mindestannahmequote von 75 Prozent mit Optimismus entgegen?
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Kreke: Als Vertreter der Familie Kreke und damit als Investor in dieser Übernahmeofferte bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam mit Advent International ein sehr attraktives Angebot gemacht haben. Aufsichtsrat und Vorstand der Douglas-Gruppe teilen diese Einschätzung. Durch den Einstieg von Advent und die gleichzeitige Aufstockung der Anteile meiner Familie an der Douglas-Gruppe ebnen wir den Weg für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens. Gemeinsam wollen wir die Douglas-Gruppe nachhaltig auf profitables Wachstum ausrichten und zukunftsfähig aufstellen. Vor diesem Hintergrund glaube ich fest an den Erfolg unseres Angebots.
Welche langfristige, klare Marschroute, von der Sie sprechen, hat die bisherige Aktionärsstruktur verhindert?
Kreke: Wie Sie wissen hat meine Familie bereits zu Anfang des Jahres Überlegungen angestellt, unsere Unternehmens-Anteile aufzustocken und als Partner für dieses Unterfangen einen Investor an Bord zu holen. Hintergrund war unter anderem die Überzeugung, dass eine stabile Eigentümerstruktur es dem Unternehmen besser ermöglicht, wichtige Entscheidungen wie zum Beispiel notwendige Restrukturierungsmaßnahmen schnell und unkompliziert einzuleiten und unabhängig von einer Quartalsdenke umsetzen zu können. Wie wichtig das ist, haben wir bei der Neuausrichtung von Thalia gesehen.
Könnte Advent als neuer Großaktionär durchregieren und etwa Thalia verkaufen?
Kreke: Soweit wir mit unserem Übernahmeangebot Erfolg haben, wird Advent Mehrheitsaktionär der Douglas-Holding werden, inklusive aller damit einhergehenden Rechte und Pflichten. Lassen Sie mich aber noch einmal folgendes betonen: Die Familie Kreke und Advent teilen grundsätzliche unternehmerische Überzeugungen und verfolgen bei der strategischen Weiterentwicklung der Douglas Holding AG dieselben Ziele. Dazu gehört auch die volle Unterstützung für die angestoßene Neuausrichtung für Thalia, die wir konsequent umsetzen werden.
Wird die Sanierung von Thalia nach der Übernahme leichter?
Kreke: Die angestrebte Eigentümerstruktur wird es uns ermöglichen, in der Gewissheit, dass alle Parteien an einem Strang ziehen, gemeinsam klare strategische Ziele zu definieren und umzusetzen. Das war bisher nicht immer der Fall. Insofern können wir in Zukunft schlagkräftiger und effizienter sein.
Wie sehen Sie in der neuen Aktionärsstruktur Ihre Zukunft als Vorstandschef?
Kreke: Wir haben mit Advent einen idealen Partner gefunden, um gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine erfolgreiche Zukunft für die Douglas-Gruppe zu gestalten. Ich freue mich sehr darauf, in der angestrebten Konstellation auch weiterhin an der Spitze dieser tollen Unternehmensgruppe zu stehen.