Hagen. . Steffen Müller-Gabriel vertieft sich zurzeit in ein Trompetenkonzert von Helge Sunde. Unter anderem mit diesem Stück, das eigens für den Trompeter Ole Edvard Antonsen geschrieben wurde, wird koordinierte 1. Kapellmeister des Theaters Hagenl am kommenden Dienstag seine Premiere bei einem Hagener Sinfoniekonzert bestreiten. Ole Edvard Antonsen ist an diesem Abend selbst als Solist dabei.

Wenn sich Steffen Müller-Gabriel eine Partitur vornimmt, dann hat er die Musik im Kopf, die der Komponist dort niedergeschrieben hat. „Manche Passagen spiele ich am Klavier, selten höre ich mir Aufnahmen an“, ergänzt der koordinierte 1. Kapellmeister des Theaters Hagen. Zurzeit vertieft er sich in ein Trompetenkonzert von Helge Sunde. Unter anderem mit diesem Stück, das eigens für den Trompeter Ole Edvard Antonsen geschrieben wurde, wird Müller-Gabriel am kommenden Dienstag seine Premiere bei einem Hagener Sinfoniekonzert bestreiten. Ole Edvard Antonsen ist an diesem Abend selbst als Solist dabei.

Studium in Köln

Steffen Müller-Gabriel ist bereits seit zehn Jahren in Hagen. Zuvor studierte er sechs Jahre an der Musikhochschule Köln und war am Theater Krefeld/Mönchengladbach (1996-2000) und am Theater Saarbrücken (2000-2003) tätig. Nach Hagen führte ihn zunächst ein Engagement als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung. „So habe ich bei den Proben, die ich begleitet habe, Einblick in alle musikalischen Bereiche erhalten und mir ein großes Repertoire aufgebaut“, erinnert sich Müller-Gabriel.

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Später dirigierte er auch Opern, ehe er als koordinierter 1. Kapellmeister auch selbst Opern oder Ballette einstudieren durfte. Ein großer Schritt mag der Laie meinen, doch Müller-Gabriel relativiert: „Als Solorepetitor hat man die Musik in den Fingern, somit hat man sie auch im Ohr und kann sie auf alle Instrumente übertragen. So groß ist der Schritt dann gar nicht mehr.“

Instrumentale Umsetzung soll Publikum begeistern

Trotzdem: Als Dirigent gilt es, durch eindeutige Zeichen zu signalisieren, wie die Musik gespielt werden soll. „Schließlich ist jede einzelne Note eine Interpretationssache und der Dirigent muss das Orchester auf ein Gefühl zusammenbringen.“ Da ist eine eindeutige Hierarchie unerlässlich. Der Dirigent muss dabei optimal in die Musik eingearbeitet sein. „Wir spielen hier am Haus in der Regel nur Meisterwerke. Das ist zwangsläufig Musik, die zu fesseln vermag“, betont Müller-Gabriel. „Meine Aufgabe ist es, meinerseits die Musiker zu fesseln.“ Es gilt, den Geist des Stückes zu treffen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen. Schließlich geht es um die Musik, allein die und deren instrumentale Umsetzung soll das Publikum begeistern.

Ballett Dornröschen und Musical Cabaret 

Dass der 43-Jährige Familienvater sein Handwerk versteht, bezeugen auch die diversen Zusatzengagements in Köln oder Frankfurt, wo er als Gastdirigent mit anderen Orchestern arbeitet. Doch auch vor Ort hat er sein Können schon unter Beweis gestellt: So hat er beispielsweise die Grobschnittaufführung, das Ballett Dornröschen oder Cabaret in der laufenden Spielzeit produziert.

„Das Sinfoniekonzert ist jetzt allerdings schon eine tolle Herausforderung für mich“, räumt Müller-Gabriel ein. Etwas Besonderes ist dieses Konzert für Müller-Gabriel zudem, weil er sehr gerne in Hagen arbeitet. „Das Orchester schafft sich Netzwerke; ist umtriebig und das ist sehr gut so“, befindet Müller-Gabriel. „Hagen hat das auch verdient. Denn die Identifikation der Bevölkerung mit dem gesamten Theater hier ist außergewöhnlich.“

Außergewöhnlich werden soll auch das Sinfoniekonzert. „Ich freue mich auf einen wahnsinnig begabten Trompeter“, so Müller-Gabriel. „Er ist ein Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz, daher wird das Stück auch ein wenig in Richtung Cross-over gehen. Ich bin ganz begeistert von den Klangfarben.“ Noch genießt er die Musik vornehmlich im eigenen Kopf, am 23. Oktober wird sie dann für alle Zuschauer hörbar sein.