Hagen. . Auf der Opernbühne liegt Mozart ganz klar vorn: Sein Werk, die Zauberflöte, ist in der Spielzeit 2010/2011 576 mal aufgeführt worden. Im Theater liegt ein Brite vorn: 144 mal spielten Schauspieler die Stücke von William Shakespeare. In der Einzelwertung gewinnt allerdings ein deutsches Stück.

Mozarts „Zauberflöte“ bleibt die beliebteste Oper. 288.379 Besucher haben das Werk in der Spielzeit 2010/2011 in 576 Aufführungen und 50 Inszenierungen gesehen. Das geht aus der aktuellen Werkstatistik hervor, die der Deutsche Bühnenverein gestern vorlegte. Die Geschichte von der Königin der Nacht und dem Vogelfänger Papageno ist übrigens nicht nur in der aktuellen deutschsprachigen Statistik der Spitzenreiter, sondern führt auch zuverlässig die Listen der weltweit meistgespielten Opern an.

Insgesamt ist die Zahl der gespielten Werke in Oper, Operette, Musical und Schauspiel ebenso gestiegen wie die Zahl der Aufführungen und Inszenierungen selbst. So hat sich die Gesamtzahl der Vorstellungen in der vorangegangenen Spielzeit von 86.055 auf 86.563 erhöht. Gesunken ist dagegen die Zahl der Uraufführungen im Schauspiel. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass neue Stücke möglicherweise eine Chance erhalten, ein zweites oder drittes Mal gezeigt zu werden.

Zauberflöte liegt seit Jahren vorn

Die Hitliste im Bereich Oper ist seit Jahren konstant, und sie wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuverlässig von der „Zauberflöte“ angeführt. Dem folgen Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ mit 163.751 Besuchern in 234 Aufführungen und 31 Inszenierungen sowie Bizets „Carmen“ (160.680 Besucher) und Puccinis „La Bohème“ (162.251) Besucher).

Relativ selten gespielt werden erstaunlicherweise Beethovens „Fidelio“, Dvoraks „Rusalka“ und Verdis „Otello“, die alle jeweils nur auf neun Inszenierungen mit rund 75 Aufführungen und knapp 60.000 Besuchern kamen.

Im Schauspiel führt Goethes „Faust“ die Rangliste an, der 2010/2011 in 41 Inszenierungen und 366 Aufführungen gezeigt wurde und 97.293 Besucher erreichte. Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ erlebt eine Renaissance: 143.762 Besucher haben 377 Aufführungen von 21 Inszenierungen gesehen. Shakespeares „Hamlet“ steht mit 113.492 Besuchern in 294 Aufführungen und 21 Inszenierungen ebenfalls an vorderster ­Stelle.

Shakespeare an der Spitze

Insgesamt ist Shakespeare ohnehin die unangefochtene Nummer eins der meistgespielten Autoren im Sprechtheater. 28 Shakespeare-Dramen wurden in 144 Inszenierungen und 1808 Aufführungen gezeigt.

Mit Lutz Hübner, dem Paten des Hagener Kinder- und Jugendtheaters, schaffte es wieder einmal ein Gegenwartsdramatiker unter die ersten zehn. Insgesamt zehn Werke von Hübner waren in 32 Inszenierungen und 573 Aufführungen auf den deutschsprachigen Bühnen zu sehen. Für die jährliche Statistik wertet der Deutsche Bühnenverein das Gesamtrepertoire von 508 Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. In diese Zahlen sind alle Staats-, Stadt- und Landestheater sowie die wesentlichen privaten Bühnen eingeflossen.