Hagen. . Eine von ursprünglich vier Vollzeitstellen an der Kasse des Theaters ist momentan unbesetzt. Kein potenzieller Bewerber interessiert sich für die Stelle, die verwaltungsintern besetzt werden muss.

Die Lage ist verzwickt. Seit dreieinhalb Wochen bleibt die ­Theaterkasse montags geschlossen. Personalmangel . . . Statt vier Mitarbeitern sind momentan nur drei im Einsatz. Und trotz der „Montags zu“-Entscheidung häufen sich die Überstunden des Trios. Doch an eine Wiederbesetzung ist – zumindest vorerst – wohl nicht zu denken. Niemand interessiert sich für die Stelle, die verwaltungsintern besetzt werden muss.

Auf interne Stellenausschreibung kein einziger Bewerber

Zum Hintergrund: Seit Sommer ist eine der vier Vollzeitstellen nicht besetzt. „Es gab zwei interne Ausschreibungen – im August und September – doch keinen einzigen Bewerber“, erklärt Stadtsprecher ­Thomas Bleicher. Eine externe Besetzung ist aus Haushaltskonsolidierungsgründen nicht möglich. 2600 Mitarbeiter sind bei der Stadt Hagen beschäftigt, „allerdings“, unterstreicht Bleicher, „kommen nur etwa 350 Bewerber aus dem mittleren, nicht technischen Verwaltungsdienst für eine Bewerbung um die Stelle an der Kasse in Frage“.

Der Fachbereich Personal und Organisation führe derzeit Gespräche mit potenziellen Kandidaten – mit dem Ziel einer Umplatzierung. „Wir ­hoffen natürlich auf eine schnellstmögliche Nachbesetzung“, so Bleicher, fügt allerdings hinzu: „Im Vergleich zu anderen Städten steht das Hagener Theater in puncto Öffnungszeiten allerdings gut da.“ Konkret: Im Normalfall hat die Hagener Theater­kasse 47 Stunden pro Woche (von montags bis samstags) geöffnet, die Vergleichsstädte Bochum hingegen nur 39, Dortmund 35 und Bielefeld 31 Stunden. Außerdem bleiben die Dortmunder und die Bielefelder Theaterkassen montags regulär geschlossen. „Und nur die Kasse des Hagener Hauses hat überhaupt bis 19 Uhr geöffnet“, so der Stadtsprecher relativierend.

Direkter Kontakt zum Theaterbesucher wichtig

Das Theater bedauert die Verknappung der Öffnungszeiten. „Aus Sicht der Marketingabteilung ist es eine der dringlichsten Aufgaben, direkten Kontakt zum Kunden, also zum Theaterbesucher, zu halten“, erläutert Marketingreferent Manuel Schneider. „Die Theaterkasse ist eine immens wichtige Anlaufstelle.“

Stadttheater HagenIm September und den ersten Oktoberwochen habe er drei Stunden pro Woche im Kassenbereich ausgeholfen, „quasi als Notstopfen“, so Schneider. Eine Einschränkung der Kassenöffnungszeiten schade dem wichtigsten Verkaufspunkt ohne Frage. „Außerdem werden hier ja nicht nur Theaterkarten verkauft, sondern die Kunden werden auch über Aufführungen, Plätze, Zeiten und Preise informiert und beraten“, so der Marketingreferent. Ferner kümmern sich die Kassenmitarbeiter um die Abonnementverwaltung, Ablage sowie das Drucken und Versenden der Abo-Ausweise.

Theaterkarten auch in Bürgerämtern und online erhältlich

Seit dem 24. September hat die Kasse des Stadttheaters dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 15 Uhr. „Außerdem öffnen die Mitarbeiter jeweils eine Stunde vor dem Beginn einer Vorstellung die Kasse“, so Manuel Schneider. Nicht nur abends, auch vormittags vor Schulvorstellungen im „Jungen Theater Lutz“ oder vor Sondervorstellungen auf der Probebühne Opus sind die Angestellten im Vorfeld anwesend.

Stadtsprecher Thomas Bleicher weist darauf hin, dass nicht ausschließlich an der Theaterkasse Karten verkauft werden, sondern auch in Bürgerämtern, der Hagen-Info (gegenüber des Sparkassen-Karrees) sowie im Internet unter www.theater-hagen.de.