Hagen. . Reggae und Latin-Hip-Hop bestimmten den Muschelsalat im Volkspark.

„Lasst euch treiben, lehnt euch zurück“, forderten die ­Brüder Paco Mendoza und Don Caramelo die Besucher auf. Denn der Abend sollte geprägt sein durch Gute-Laune-Feeling und Runterkommen vom Stress. Und für die meisten Gäste gestaltete sich das Konzert auch genau so.

Muschelsalat - und mal wieder bescheidenes Wetter. Aber damit kann das treue Stammpublikum längst leben. Heißt: Es kommt trotz Nieselregens und kühlen Temperaturen. Wie auch am Mittwochabend, als Reggae und Latin Hip-Hop in der Konzertmuschel im Volkspark auf dem Programm standen.

Songwriter Jean Felix

Als Vorgruppe trat Jean Felix mit Band auf; der junge Songwriter aus Köln stellte Songs aus seinem ­ersten Album „Around the World“ vor. Der sympathische Lockenkopf sang von Zwischenmenschlichem und von heißen Sommertagen. Ein stimmiges Kurz-Konzert.

Muschelsalat im Volkspark

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Dann kamen die Jungs von ­„Raggabund“. Jung, frisch, unkonventionell. Und echte Meister ihres Faches. Dass die Brüder Paco und Don festivalerprobt sind, spürten die Besucher sofort. Aus ihrem neuen Album „Mehr Sound“ präsentierten die Latin-Hip-Hopper entspannte Songs wie „Ohne Kompass“, aber auch ironisch-trotziges wie „Beautiful day - without you“. „Wir versuchen, Hagen in einen Teil der Karibik zu verwandeln“, riefen die Musiker über den Platz, und etliche wippten tatsächlich rhythmisch mit den Hüften. Auffallend viele Jugendliche versammelten sich vor der Bühne - Hip-Hop zieht eben (auch) Jungvolk an.

Solo-Einlagen und Beatboxing

Abwechslung boten Solo-Einlagen des Posaunisten Till Schneider. Und auch für Beatbox-geprägte Nummern - hierbei werden Schlagzeug- Rhythmen mit Mund, Nase oder Rachen imitiert - gab’s viel Beifall. Etwas bemüht, aufgesetzt und zu pathetisch wirkten die Spaßband-Musiker allerdings, als sie als Pazifisten und Botschafter für Toleranz auftraten und Homosexuellen-Hasser aus ihrer Musik verbannten.