Hagen.

Respekt: Der Muschelsalat, die das Ferienloch füllende Kulturreihe, feiert in diesem Sommer seinen 25. Geburtstag. „Wir hoffen, der Sommer endet nicht im Juli und hat genau so einen langen Atem wie der Muschelsalat“, leitet Rita Viehoff, Leiterin des Kulturbüros, die Vorstellung des Festprogramms ein. Bis Ende August – wie immer parallel zu den Sommerferien – bietet die Reihe genug für gute Laune und Unterhaltung.

Vor einem Vierteljahrhundert lud der bereits verstorbene Kulturamtsleiter Hans-Werner Schäkermann wilde Gesellen ein, Schweine rannten über die Bühne im Volkspark und schräge Töne trieben durch Hagen. Es wuchs zusammen, was offenkundig zusammenpasste: die Stadt und das Konzept „umsonst und draußen“, die Auftritte skurriler Künstler. Sie wanderten durch Hagen, weg von der Muschel im Volkspark, immer wieder an andere Orte – so lernt(e) man Hagens Seiten kennen: Hammecke- und Volmepark, Felsengarten, Bezirkssportanlage Haspe... - das Projekt ohne feste Infrastruktur etablierte sich. „Der Muschelsalat ist groß geworden und geblieben“, sagt Viehoff.

Um das zu feiern, variiert das Kulturbüro den bewährten Ablauf leicht. „Wir starten an einem Samstag“, verkündet Andrea Honickel, die fast von Anfang an dabei ist. Los geht es am Samstag, 9. Juli, ab 19 Uhr mit einem Geburtstagsfest auf dem Elbersgelände. Das Besondere: „Wir lassen Hagener Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen und sagen auf diesem Weg Danke an sie.“ Darunter sind unter anderem das Elke-Ortmann,Trio, die Artisten Trifolie, das Daltons Orckestrar, der Gospelchor Living Voices, die Good Girls und die Band Kaufen und Schenken. „Das Elbersgelände ist ein toller Ort für Kreatives und Kultur“, findet Honickel – und deshalb läuft zeitgleich dort die Extraschicht 2011, die lange Nacht der Industriekultur.

Den Rest der Wochen bestreitet vor allem die Musik. Mit an Bord ist der WDR-Sender Funkhaus Europa mit seinem Festival „Odyssee – Kulturen der Welt“, als Angebot an ein jüngeres Publikum. Für die Älteren sei verraten: Der WDR kommt mit dem alten Hallo-Ü-Wagen, der als Bühne für die Vorbands dient. Denn dann kann es an der Muschel Schlag auf Schlag gehen, die Hauptbands treten ohne Umbaupause auf: Flo Mega & Ruffcats am 13. Juli, Bomba Estéreo am 20. Juli, Balkantronika und Atemgold 09 am 27. Juli. Nach soviel Musik geht’s in der Woche drauf mit Pyromantiker im Ennepepark Haspe weiter. „Die zünden ein barockes Lustfeuerwerk“, verspricht Honickel. Ein anderer Park ist neu auf der Agenda: der Volmegrünzug in Eckesey. Dort wird’s am 10. August karibisch-französich mit großem Kino. Den Stadtgarten taucht am 17. August Sponsor Mark-E ins rechte Licht. Künstler Jörg Rost kommt und leuchtet. Nach einem Abstecher in die Kunst der Trampolinartistik am 24. August rundet die Formation Platzregen das Sommerfestival am 31. August auf dem Elbersgelände ab.

Möglich machen das auch die Muschelsalatretter mit ihrer Lobbyarbeit sowie vor allem Mark-E und die Sparkasse als Geldgeber.