Hagen. . Aktivierungshilfen des Jobcenters sollen jungen Leuten Perspektiven aufzeigen.

Es geht um Jugendliche, die gestrauchelt sind. Die keine abgeschlossene Schulausbildung haben, keine Lehrstelle annehmen wollen oder finden, kurzum, die eine schwierige Biografie haben. „Auf dem normalen Arbeitsmarkt würden die jungen Leute untergehen, sie gelten als nicht vermittelbar“, weiß Annette Jeschak von der evangelischen Jugendhilfe, Bereich Arbeit, Leben, Zukunft.

42 Jugendliche

Die Rede ist von 42 jungen Frauen und Männern, die an einer Aktivierungsmaßnahme des Jobcenters Hagen teilnehmen. Das niederschwellige, in drei Gruppen aufgeteilte Angebot ist auf sechs bzw. zwölf Monate ausgerichtet und soll die Teilnehmer davor bewahren, endgültig auf der Straße zu landen. „In unserem Projekt geht es um ganz Grundsätzliches wie ,Danke sagen’, die Tür beim Hinausgehen schließen oder Schrank aufräumen“, erläutert Annette Jeschak. „Unsere Initiative ,Arbeit - Leben- Zukunft’ will Jugendliche für die Bereiche Hauswirtschaft und Service in Hotels und Gaststätten interessieren und Grundkenntnisse vermitteln. Unsere Räumlichkeiten befinden sich in der Dödterstraße 10.“

Ein weiterer Träger, der Jugendliche ohne echte Perspektive fördert, ist die AWO. In den Werkstätten in der Erzstraße in Haspe haben junge Leute über mehrere Monate mit Holz und Metall gearbeitet. Dabei sind unter anderem Buchstaben, die zusammengesetzt das Wort „Hagen“ ergeben, entstanden.

Auch der Caritasverband beteiligt sich als Träger an der Fördermaßnahme. In den Räumlichkeiten Am Finkenkamp und im Gestaltungsraum im Kulturzentrum Pelmke steht das Arbeiten mit Farbe im ­Mittelpunkt. Dabei soll die Berufswelt von Malern und Lackierern den Jugendlichen ­näher gebracht werden.

Foto-Ausstellung

Zum Abschluss des Drei-Gruppen-Projektes wurde eine Fotoausstellung konzipiert. Unter dem Motto „Stark und mehr“ präsentierten die Jugendlichen in der Halle 3 auf dem Elbersgelände ihre Ergebnisse wie das „Hagen“-Modell, Foto-Collagen und ein selbst zubereitetes ­Buffet.

Die „Stark und mehr“-Fotos beantworten bildnerisch die Frage „Wo bin ich stark?“, „Wann bin ich stark“ und „Wofür interessiere ich mich?“.

Für Kadir, der am Caritas-Projekt teilgenommen hat, ist die Sache klar. Der 18-Jährige ist leidenschaftlicher Fußballer und Jogger. Der Schriftzug auf dem Foto, das ihn zeigt, lautet „Ich fühle mich stark, wenn ich laufen gehe.“