Hagen-Mitte. . Ein gutes Jahr ist es her, seit das Schwenke-Zentrum im Winkel von Elberfelder Straße/Augustastraße/Bergischer Ring nach achtjährigem Dornröschenschlaf wieder mit kommerziellem Leben erfüllt wurde.
Doch es zeichnen sich bereits erneut erste Erosionserscheinungen ab: So wird der Elektroanbieter Promarkt, mit 2800 Quadratmetern Fläche einer der zentralen Ankermieter des Objektes, im September seine Filiale wieder schließen. Das bestätigte Kerstin Schneider, Sprecherin der REWE-Gruppe, zu der Promarkt gehört.
Die Hintergründe sind offensichtlich ausschließlich wirtschaftlicher Natur: „Die Erwartungshaltung von Promarkt wurden nach mehr als einem Jahr Geschäftsbetrieb nicht erfüllt. Als neuer Anbieter für Unterhaltungselektronik in Hagen sehen wir auch für die Zukunft nicht das notwendige Potenzial für eine positivere Entwicklung.“
Bereits im vergangenen Quartal hatte Promarkt, dessen Angebot von Telekommunikation über Audio und Video bis zu PC-Technologie reicht, die am Standort Hagen erzielten Zahlen als „durchwachsen“ gewertet. Von den 20 Mitarbeitern soll zumindest ein Teil in den Dependancen in Bochum und Dortmund unterkommen.
Zentraler Ankermieter
Holger Jüngst, Geschäftsführer der für das Objekt verantwortlichen A+H Bauträger- und Verwaltungsgesellschaft, wollte den Rückzug seines zentralen Ankermieters gestern auf Anfrage nicht kommentieren. Das Projektentwicklungsbüro, das inzwischen selbst im Schwenke-Zentrum residiert, betrachtet das Haus als eine der best erschlossenen Immobilien für Einzelhandel und Dienstleistungen in Hagen.
„Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Bahnhof, der direkten Anbindung an sieben Buslinien sowie der großzügigen Erschließung für den Pkw-Verkehr ist eine überaus starke Frequentierung des Objektes garantiert“, beschreibt Jüngst die aus seiner Sicht auf der Hand liegenden Vorteile seines Referenz-Objektes.
Standort braucht mehr Werbung
Eine Wahrnehmung, die von den zentralen Mietern des Schwenke-Zentrums längst nicht mehr uneingeschränkt geteilt wird. Arkadius Wawak, Filialleiter des Outdoorsport-Anbieters McTrek macht aus seiner Unzufriedenheit, die auch von seinen ebenfalls unter dem Schwenke-Zentrum-Dach beheimateten Lidl- und Bahlsen-Kollegen signalisiert werde, kein Hehl: „Der Standort ist zu unbekannt und zu weit weg von der Fußgängerzone“, musste der Kaufmann in der vergangenen Monaten erfahren, dass die Nähe zum Bahnhof kaum Vorteile bringe und das Hagener Zentrum faktisch erst am Theater beginne.
„Außerdem entwickelt sich die Stadtentwicklung in eine ganz andere Richtung“, blickt Wawak durchaus mit Sorge auf das Eröffnungsdatum für die Rathaus-Galerie im September 2014. Seine Vorstöße, durch ein gemeinsames Konzept mit den Schwenke-Zentrum-Händlern sowie dem Betreiber den Bekanntheitsgrad zu erhöhen oder auch einmal das kostenlose Parken in der ersten Stunde in den Vordergrund zu stellen, seien bislang auf taube Ohren gestoßen, erzählt der McTrek-Filialleiter.
Signal zu spät
Jetzt soll die Hagen-Agentur ihren Sitz von den Fleyer Straße an die Schwenke verlegen. „Wir wollen damit zur Belebung des Schwenke-Zentrums beitragen und ein Zeichen für die Geschäftswelt setzen“, begründet Hagen-Agentur-Geschäftsführer Gerhard Schießer diesen Schritt. Für Promarkt kommt dieses Signal bereits zu spät.