Hagen-Mitte..
Die größte Bauruine in der Innenstadt wird mit neuem Leben gefüllt. Der ehemalige Plaza-Komplex an der Schwenke, der seit acht Jahren weitestgehend leersteht, wird ab Spätsommer saniert und Mitte nächsten Jahres eröffnet.
Ankermieter auf der unteren Ebene ist der Elektrofachhandel „ProMarkt“, ins obere Geschoss zieht der Discounter Lidl ein. Weitere Fachmärkte sollen verpachtet werden, dazu Büroflächen und Räume für Arztpraxen.
Anfang der Woche hat die Eilper „A&H Bauträger- und Verwaltungsgesellschaft“, die die riesige Innenstadt-Immobilie mit einer Gesamtfläche von 18 000 Quadratmetern erworben hat, einen entsprechenden Bauantrag bei der Stadt eingereicht. „Seit dem Jahreswechsel beschäftigen wir uns mit dem Projekt“, so Geschäftsführer Holger Jüngst, „erst jetzt gehen wir an die Öffentlichkeit. Wir wollten uns nicht einreihen in die Schlange jener, die gute Ideen für die Schwenke präsentiert haben, die sich aber im Nachhinein nicht umsetzen ließen.“
Lidl-Markt und überdachtes Parkdeck
Die beiden prominenten Ankermieter, die bereits vertraglich zugesagt haben, sollen nun die Motoren für die Wiederbelebung des Objektes sein. „Der Lidl-Markt im Obergeschoss umfasst eine Verkaufsfläche von rund 1000 Quadratmetern“, sagt Jüngst. Erschlossen wird er ebenerdig über ein neues, überdachtes Parkdeck, das dort entsteht, wo sich einst der obere Kassenbereich des Einkaufsmarktes befand. Das Dach des Gebäudes wird an dieser Stelle geöffnet und ein Glaskomplex aufgesetzt. Platz ist daneben noch für einen weiteren Fachmarkt.
1500 Quadratmeter umfasst die reine Verkaufsfläche im Untergeschoss, auf der der zur Rewe-Gruppe gehörende Elektrofachmarkt „ProMarkt“ (u.a. bereits mit zwei Filialen in Dortmund sowie einer in Bochum) künftig weiße und schwarze Ware sowie CDs und DVDs anbieten wird. Davor soll es eine Zone mit kleineren Läden und Dienstleistern geben. Hinzu kommen auf dieser Ebene zwei Einheiten mit einer Größe von 300 und 800 Quadratmetern.
Auch Flächen für Büros und Arztpraxen
Vorgezogen und betont werden soll der Eingangsbereich zur Elberfelder Straße hin. „Das ist architektonisch unglücklich gelöst“, sagt Holger Jüngst. „Dieses offensichtliche Fehlen einer Öffnung des Gebäudes ist eine große Schwäche.“ Die vorhandene Rolltreppe wird auch künftig die beiden Verkaufsebenen miteinander verbinden.
Neu vermietet werden sollen auch die Flächen für Büros und Arztpraxen, die sich auf drei Gebäudeteile verteilen. Insbesondere für den siebengeschossigen Komplex an der Elberfelder Straße hat der Entwickler konkrete Vorstellungen. „Hier könnte ein Ärztehaus entstehen“, so Jüngst, „verbunden mit der Ansiedlung von passendem Gewerbe wie einem Optiker, einer Apotheke oder einem Sanitätshaus im Erdgeschoss.“
Bislang sind nur zwei Mieter im gesamten Komplex
Derzeit sind das Diakonische Werk sowie ein Schlüsseldienst die einzigen Mieter im gesamten Komplex. Was auch daran liegt, dass der Vorbesitzer Despa-Fonds - eine Tochter der Sparkasse - kaum Interesse an dem Gebäude hatte und nach Informationen unserer Zeitung zeitweise eine systematische Entmietung betrieben hat.
Wandeln soll sich auch die Fassade der Immobilie. „Wie genau sie künftig aussehen soll, daran arbeiten wir jetzt“, so Jüngst, „wir haben aber bewusst davon abgesehen, bunte Entwürfe zu drucken, bevor die Inhalte unter Dach und Fach sind.“
Weiter voran sind die Vorstellungen im Hinblick auf die verkehrliche Erschließung: „Angebunden werden soll das gesamte Objekt auch mit den bereits vorhandenen Stellflächen über die Augustastraße“, erklärt Jüngst weiter. „Unser Ziel ist es, in Teilen die Einbahnstraßenregelung aufzuheben.“ Ein entsprechendes Verkehrsgutachten lässt „A&H“ erstellen.
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