Hagen. .

Die Zufahrt zum Schwenke-Center erinnert an eine Mischung aus Knast und Tiergehege. Das findet auch der Hagener Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser: „Wenn da noch Affen hinter dem Zaun wären, könnte man denken, man ist im Zoo.“

So hatten sich das Politik und Bauverwaltung den Einfahrtsbereich an der Ecke Augustastraße/Bergischer Ring nicht vorgestellt. Und was sich der Investor, die „A&H Bauträger- und Verwaltungsgesellschaft“ da rausgenommen hat, ist zumindest unter städtebaulichen Gesichtspunkten eine „Katastrophe“.

„Man kann nicht einfach ohne Bauantrag einen solchen Zaun errichten“, schimpfte Glaeser über das gut 2,40 Meter hohe Bauwerk, das so gar nicht ins Bild passt, „da muss ich unsere Verwaltung unterstützen.“

Gitterzaun nicht genehmigungsfähig

Einen solchen Antrag hatte der Investor erst erstellt, als der Zaun – zum Teil auf öffentlicher Verkehrsfläche – längst errichtet war. Und weil der Gitterzaun in dieser Form gar nicht genehmigungsfähig ist, ergeht jetzt eine Abrissverfügung.

Trotzdem warb Glaeser, der wie viele Kollegen aus der Bezirksvertretung Mitte grundsätzlich erleichtert ist, dass der lange brach liegende Komplex am Rande der Innenstadt endlich wiederbelebt ist, für Milde. Und auch Baudezernent Thomas Grothe räumte ein, dass der nachgereichte Bauantrag zwar negativ beschieden sei, man aber trotzdem mit dem Investor über das Problem des Schutzes des Grundstücks nach Geschäftsschluss reden werde.

Verärgerung beim Bezirksvertreter

Verärgert nahmen die Bezirksvertreter zur Kenntnis, dass der Bismarckturm, um den sich ein neu gegründeter Förderverein rührig müht, nicht im Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft Hagen, der bis 2014 reicht, auftaucht. „Man kann sich da als Stadt nicht einfach aus der Verantwortung ziehen, weil es jetzt einen Verein gibt“, so Glaeser. Auch, dass bereits 2011 insgesamt 50 000 Euro in das historische Bauwerk geflossen waren, konnte kaum trösten.

Grünes Licht gab die Politik für eine Bewerbung beim Projekt „Ab in die Mitte“ in 2012. Im Fokus soll Wehringhausen stehen. Gibt es den Zuschlag vom Land, soll der Bodelschwingh-Platz zu einem urbanen Garten umgestaltet werden.