Hagen. . Auch Hagen soll Fairtrade-Town werden. Doch der Gedanke des fairen Handels ist viel älter als die Bemühungen der Steuerungsgruppe, die aktuell versucht, dieses Ziel zu erreichen. So liegen die Wurzeln des Weltladens des Allerwelthauses im Jahre 1976. „Damals haben wir Nicaragua-Kaffee und Bücher nach dem Gottesdienst in Westerbauer verkauft“, erinnert sich Inge Ehlers als Frau der ersten Stunde. „Mein Mann wurde damals gefragt, weil er als Lehrer am Christian-Rohlfs-Gymnasium entwicklungspolitische Themen behandelt hat.“
Auch Hagen soll Fairtrade-Town werden. Doch der Gedanke des fairen Handels ist viel älter als die Bemühungen der Steuerungsgruppe, die aktuell versucht, dieses Ziel zu erreichen. So liegen die Wurzeln des Weltladens des Allerwelthauses im Jahre 1976.
„Damals haben wir Nicaragua-Kaffee und Bücher nach dem Gottesdienst in Westerbauer verkauft“, erinnert sich Inge Ehlers als Frau der ersten Stunde. „Mein Mann wurde damals gefragt, weil er als Lehrer am Christian-Rohlfs-Gymnasium entwicklungspolitische Themen behandelt hat.“
Das erste Ladenlokal bezogen sie schließlich an der Kölner Straße 40 an der Stelle, an der heute die Rundturnhalle steht. „Wir haben den Laden damals mit Apfelsinenkisten und geschenkten Schränken ausgestattet“, so Ehlers. Wenig später zog der Laden an die Corbacher Straße um, ehe ein für Hasper schwieriger Schritt folgte: der Umzug in die Bergstraße 100 in der Hagener Innenstadt.
Entwicklungspolitisches Kulturzentrum
1988 folgte dann schließlich der Umzug in das heutige Allerwelthaus im Dr.-Ferdinand-David-Park. Damals stand das Gebäude leer, nachdem eine alkoholfreie Disko dort aufgegeben hatte. „Wir haben richtig um das Gebäude gekämpft, obwohl uns das schwer gefallen ist. Denn neben uns wollte auch eine Kita dort einziehen“, so Ehlers. Für die wäre allerdings der Umbau-Aufwand zu groß gewesen, so dass der Weltladen den Zuschlag bekam. Er wurde zur Keimzelle des heutigen entwicklungspolitischen Kulturzentrums.
Heute, knapp 25 Jahre später, bilden rund 30 ehrenamtliche Mitarbeiter das Weltladenteam – meist ältere Frauen. „Wir haben einen Kundenstamm, der bewusst fair gehandelte Waren oder Bio-Produkte bei uns kauft“, so Ehlers. Neben Lebensmitteln – die Mehrzahl hat übrigens kein Fair-Trade-Siegel, stammt aber dennoch aus dem fairen Handel – gibt es Handwerkskunst oder etwa auch Umweltschutzpapier. Ab und zu gibt es auch Kinderspielzeug. „Die meisten unserer Produkte stammen aus Entwicklungshilfeprojekten“, sagt Ehlers.
Laden schreibt eine schwarze Null
„Wenn wir solche Produkte in größerem Stile zu fairen Preisen beziehen würden, dann bräuchten wir definitiv weit weniger Entwicklungshilfe.“ Schließlich würde auch das Selbstbewusstsein der Menschen aufgewertet, wenn die reichen Länder als Handelspartner aufträten.
Der Weltladen bezieht die Waren aus Katalogen einschlägiger Anbieter, wie zum Beispiel El Puente oder Globo. „Das Sortiment funktioniert gut, weil die Kunden bei uns Außergewöhnliches suchen.“ Besonders deutlich wird das beim jährlichen Basar. Dann fährt ein Team im Vorfeld in die Niederlande und deckt sich dort mit besonderen Produkten ein. „Die Holländer sind sehr viel weiter als wir.“
Persönliche Kontakte zu den Herstellern der Ware gibt es im Weltladen praktisch nicht. „Es kommt höchstens mal im Kulturbereich vor, dass uns ein Trommelbauer oder Maskenschnitzer besucht“, so Ehlers. Früher war das mal anders. Da hatten Ehlers und Co. noch selbst importiert und so wenigstens regen Kontakt mit Entwicklungshelfern. „Das war aber eine sehr aufwändige Sache, die sich schließlich auch nicht mehr gelohnt hat“, erinnert sich Ehlers.
Heute schreibt der Weltladen übrigens eine schwarze Null.