Hagen. . Das Tanztheaterfestival “Tanzräume“ ging am Montagabend zu Ende. Am letzten Abend lieferte die Theatergroep Dox aus den Niederlanden eine Performance zum Thema Liebe. Allerdings war das Festival insgesamt nicht immer gut besucht.

Zeitweise war nichts zu hören außer Regen, der in Sturzbächen durchs Fallrohr lief. Ein glücklicher Schachzug der Natur, wäre die Performance doch sonst - minutenlang gänzlich ohne melodiöse Geräuschkulisse oder untermalenden Klangteppich - zur ziemlich schweren Kost geworden. So aber wirkte die Inszenierung geschickt flankiert durch das sonore Plätschern. Dezent-latent ergänzend dazu das Trampeln, Springen, Rennen oder Tänzeln der beiden Akteure - auf leise Details lohnte es sich zu achten.

Den letzten „Tanzräume“-Abend bestritt die Theatergroep Dox aus den Niederlanden. Das alte, dennoch ewig junge Thema Liebe wurde von den beiden jungen Tänzern eindrucksvoll in Szene gesetzt. Wobei die Bandbreite von Geborgenheit, Vertrautheit und Wärme über Demütigung und Erniedrigung ging.

Hass, Liebe und Hass-Liebe

Ryan Djojokarso und Maartje Pasman hassen und lieben sich auf der Bühne, kämpfen knallhart gegen- oder verzweifelt miteinander. Intime Momente, erotische Elemente, beinahe akrobatische Einlagen - das Duo zieht alle Register. Wobei einige Sequenzen durch endlose Wiederholungen langatmig wirken. Im Laufe der Produktion „Couple-Like 2“ ergänzt laute, schnelle Musik die Geschichte über Hass, Liebe und Hass-Liebe. Parallel erzählen auch die Schatten, die die Tänzer an die nüchternen Hallen-Wände werfen, von Sehnsucht und Abhängigkeit.

Tanzräume in Hagen

1/16

„Es war die richtige Entscheidung, das Festival zum zweiten Mal auf dem Elbersgelände auszurichten“, resümiert Organisatorin Anna Erkeling. Der Festivalcharakter würde durch die Hallenatmosphäre hervorragend unterstrichen, „alles wirkt nicht so geleckt, das kommt bei den Künstlern wie auch beim Publikum gut an“.

Insgesamt nur etwa 700 Besucher

179 Zuschauer können in der bestuhlten Halle 3 Platz nehmen, ­allerdings waren nur zwei der vier Indoor-Aufführungen gut besucht bzw. ausverkauft. Für die Open-Air-Eröffnungsveranstaltung vor dem Kesselhaus wie für die „Latin Late Night“ am Samstagabend wurde kein Eintritt erhoben. Die mäßige Besucherresonanz (insgesamt kamen etwa 700 Gäste) sieht Anna Erkeling im ungünstigen Festival-Termin begründet: „Viele scheinen die Brückentage im Mai/Juni für einen Urlaub genutzt zu haben.“

Tanzräume in Hagen

1/13