Hagen. . Kirchenkreis und Dekanat wollen sich gemeinsam mehr an Hagener Grundschulen engagieren. Dabei setzen sie auf Ehrenamtliche.

Es gibt Kontaktstunden für evangelische Kinder und Seelsorgestunden für katholische Kinder. So hat es die Landesregierung vorgesehen, als sie den Religionsunterricht an Grundschulen zurückgefahren hat. Zumindest theoretisch. Denn in der Praxis finden diese freiwilligen Angebote, die die Kirchen selbst stemmen müssen, in Hagen kaum statt. Kirchenkreis und Dekanat aber wollen präsenter an Grundschulen sein. Und setzen in einem Pilotprojekt auf ehrenamtliches Engagement.

„Wir wollen die enge Zusammenarbeit“

„Wir haben mit den Schulen einen Arbeitskreis eingerichtet und wollen die enge Zusammenarbeit“, sagt Dieter Osthus. Die, so betont Superintendent Bernd Becker, sei in Hagen von großer Offenheit gegenüber den Kirchen geprägt. Theater-AGs, die Stücke mit christlichen Inhalten auf die Bühne bringen, seien denkbar. Schulchöre, die christliche Lieder in ihr Repertoire aufnehmen ebenso wie Vorlesepaten, die Bücher mit christlichen Inhalten mit den Kindern erarbeiten. An der Erwin-Hegemann-Schule ist eine interreligiöse Begegnung zwischen Christen und Muslimen geplant.

Besonders bei den Ganztagsangeboten sei Kirche schon sehr präsent. „Daran wollen wir anknüpfen“, erklärt Christine Kress, Schulreferentin des Kirchenkreises. „Gemeinsam wollen wir auf neue Ideen kommen.“

Christliche Werte stehen im Fokus

Kirchenvertreter, Lehrer und Schulleiter treffen sich in einem Arbeitskreis.
Kirchenvertreter, Lehrer und Schulleiter treffen sich in einem Arbeitskreis. © WP Michael Kleinrensing

Christliche Werte stehen dabei im Fokus. Aber: „Wir wollen niemanden bekehren“, sagt Becker, „natürlich sind auch Kinder anderen Glaubens willkommen. Gerade bei muslimischen Familien spüren wir, dass sich Eltern bewusst für christliche Kindergärten entscheiden, weil Glaube dort eine weitaus größere Bedeutung hat als in Einrichtungen, die nicht in konfessioneller Trägerschaft sind.“

Mit den hauptamtlichen Kräften sind die neuen ökumenischen Ideen nicht zu leisten. „Das Bistum hat 2012 zum Jahr der Berufung erklärt“, sagt Dieter Osthus, „das passt zu dem, was wir in Hagen gemeinsam vorhaben. Dahinter steckt der Gedanke, dass alle Getauften auch zum Dienst im Sinne des Glaubens berufen sind. Wir setzen ganz stark auf Christen, die bereit sind, sich an den Schulen ehrenamtlich zu engagieren.“

Interessenten können sich beim Kirchenkreis bei Christine Kress, 34 92 20 22 oder beim Dekanat bei Christian Peters unter 919 793 melden.