Warstein. .

Fast alle Ruhrgebietsstädte haben das Siegel bereits, Lippstadt und Soest sind auf einem guten Weg – und Warstein will es werden: Mitglied im Club der „Fairtrade Towns“.

Nothaushalt und Haushaltssicherung geben strenge Vorgeben hinsichtlich der Ausgabendisziplin einer Kommune, und trotzdem soll auch Warstein einen Beitrag dazu leisten, dass der weltweite Handel gerechter zugeht. Etwa indem künftig im Rathaus nur noch fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird. Oder in Ausschreibungen ein Nachweis erbracht werden muss, dass etwa Pflastersteine nicht durch Kinderarbeit in Indien in Form gebracht wurden.

„Ein gutes Gewissen als Stadt und Konsument“ – das verspricht sich Bürgermeister Manfred Gödde von der Initiative, die er gestern zusammen mit Theo Sprenger von der Eine-Welt-Gruppe Belecke präsentierte. Gleichzeitig warben die beiden für eine Veranstaltung am 26. April im Pfarrzentrum St. Pankratius in Belecke. Dort wird Hendrik Meisel von der unabhängigen Siegel-Initiative Transfair e.V. über den Einsatz von Fairtrade-Produkten in städtischen Einrichtungen, im Handel, in der Gastronomie, in Geschäften, Schulen und Kindergärten sowie Firmen berichten. Alles mit dem Ziel, dass Warstein ebenfalls das Siegel „Fairtrade Town“ tragen darf. Und selbstverständlich sind auch Kommunen aus dem Umland willkommen, sich den Vortrag anzuhören.

„Die Mehrkosten halten sich in Grenzen“, sind Gödde wie Sprenger überzeugt. Ein Pfund Kaffee werde vielleicht drei Euro teurer werden, so Sprenger, was auf eine Tasse bezogen vielleicht drei Cent ausmache. Dafür sei die Qualität des fairen Kaffees aber besser.

Das Geld kommt direkt bei den Produzenten an, die den Erlös beispielsweise für Schulen, Kindergärten oder soziale Einrichtungen einsetzen können. Und ein weiterer Aspekt, so Theo Sprenger: „Die Menschen sollen von ihrer Hände Arbeit leben können.“

„Für die eigene Stadt ist das ein gutes Aushängeschild“, argumentiert Bürgermeister Manfred Gödde für das Siegel, das einer Kommune erst verliehen wird, wenn entsprechende Anstrengungen von Stadt und Bevölkerung nachgewiesen werden.

Die Info-Veranstaltung, offen für alle Interessierten auch aus den Nachbarstädten, findet am Donnerstag, 26. April, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Jugendheim St. Pankratius in Belecke, Wilkestraße 37, statt.