Hagen.

Man muss schon ein bisschen schräg sein, um darauf zu kommen: Der Hagener Autor Manfred Schloßer legt den vierten Band seiner Trilogie vor. . . – und es wird in der dreiteiligen Reihe bestimmt nicht der letzte sein.

Abgefahren ist auch der Plot der Geschichte, die der 61-Jährige in „Der Junge, der eine Katze wurde“ erzählt. Schloßer bedient sich der Elemente, die schon in den vorhergehenden Werken auftauchten: der Figur Danny Kowalski, einer schwarzen Katze und der Sprache des Ruhrgebiets. In die Katze glaubt der Titelheld sich verwandelt zu haben. Aber es ist ,lediglich‘ der LSD-Trip, von dem Kowalski nicht mehr runterkommt und ein halbes Jahr nackt durch die Wälder des Lippischen bis ins Ruhrgebiet streift.

An ein Lebensgefühl anknüpfen

„Es sind nicht meine eigenen Erlebnisse“, betont Schloßer, allerdings sind es seine Beobachtungen aus der Zeit um 1968. In Hagen wird der offensichtlich schizophren gewordenen Danny Kowalski von der Polizei aufgriffen, eine Odyssee durch diverse Psychiatriekliniken beginnt. Der Versuch, viele Jahre später – in der heutigen Zeit – ein ruhiges Leben zu führen, führt zu erneuten Turbulenzen.

Doch es gibt Hoffnung, denn Schloßer gönnt den Lesern ein glückliches Ende. Geklammert wird die Handlung dadurch, dass sich Romanheld und Autor am Anfang und Ende des Buches begegnen. Durch das wiederkehrende musikalische Motiv des Doors-Liedes „Waiting for the sun“ versucht Schloßer, an ein Lebensgefühl anzuknüpfen.

Ohne eMail und SMS

An dem neuen Buch hat der Autor, der im echten Leben als Berufsbetreuer bei der Stadt Hagen arbeitet, anderthalb Jahre gesessen. Die Handlung für den nächsten Danny-Kowalski-Roman entwickelte sich parallel.

Wie in den vorangegangenen Büchern nimmt die künftige Erzählung einen autobiografischen Anfang. es gab eine Zeit, als man noch nicht per eMail oder SMS kommunizierte, sondern Briefe schrieb und darüber Freundschaften pflegte. Nach Leipzig schickte Schloßer als knapp 20-Jähriger Liebesbeweise zu einer Frau, die er nur von den Briefbögen kannte.

Irgendwann riss der Kontakt ab. Im vergangenen Jahr begab sich Schloßer auf die Suche nach ihr. . .

Wie es ausgeht, können Leser dann in „Leidenschaft im Briefkuvert“ – so der Arbeitstitel – verfolgen. „Wenn man die alten Briefe liest, kommt ein ganz eigenes Zeitgefühl wieder hoch. Die Art sich anzureden, war eine andere“, ist Schloßer in die Vergangenheit eingetaucht.