Hagen-Mitte. . Das hat selbst die Hagener Polizei noch nicht erlebt: Mehrere acht- bis neunjährige Kinder haben in der Hagener Innenstadt einen 40-Jährigen um 1500 Euro erleichtert. Die kleinen Trickdiebe baten ihn um eine Spende für Gehörlose und griffen dann in das prall gefüllte Portemonnaie des gutgläubigen Opfers.
Den Betrag hatte der Mann am Montagmittag gegen 12.50 Uhr an einem Geldautomaten einer Bank in der Bahnhofstraße abgehoben. Die Kinder, so gab der Geschädigte an, seien auf ihn zugelaufen und hätten ihn um eine Spende für Gehörlose gebeten. Daraufhin zückte das Opfer der kleinen Trickdiebe gutgläubig seine prall gefüllte Geldbörse.
Noch während er einem der Jungen einen kleineren Betrag in die Hand drücken wollte, veranstalteten die anderen Kinder plötzlich ein wildes Durcheinander. Dieses Tohuwabohu muss der Täter ausgenutzt und die Scheine aus der Börse gefingert haben. Als die Kinderbande abgezogen war, stellte der Mann fest, dass 1500 Euro aus seinem Portemonnaie fehlten.
Einmaliger Fall für die Hagener Polizei
Eine genaue Beschreibung der Kinder konnte der Mann nicht abgeben. Er vermutet, dass sie südosteuropäischer Herkunft sind. Dem Geschädigten war zuvor ein silberfarbener VW Golf oder Polo aufgefallen, aus dem die Kinder ausgestiegen waren. Für die Hagener Polizei ist ein solcher Fall bislang einmalig. „Auch bei überörtlichen Lagebesprechungen habe ich noch nicht gehört, dass Kinder losgeschickt werden und einen derart hohen Bargeldbetrag erbeuten“, erklärte ein Sprecher.
Warnung vor Banden aus Südosteuropa
Die Hagener Polizei warnt schon seit geraumer Zeit vor abgezockten Banden, deren Mitglieder vorwiegend aus Südosteuropa eingeschleust werden. Allerdings handelte es sich zumeist um Erwachsene, die auf Beutezug in der Hagener Fußgängerzone gingen. Nach vorsichtigen Schätzungen der Polizei erbeuten diese Banden pro Monat zwischen 40 000 und 50 000 Euro. Im konkreten Fall bittet die Hagener Polizei Zeugen, sich unter der Rufnummer 986 2066 zu melden.