Hagen. . Das Hagener Polizeipräsidium erhöht die Schlagzahl im Kampf gegen Wohnungseinbrecher. Unterstützt von rund 80 Bereitschaftspolizisten aus Bochum wurden im gesamten Stadtgebiet Autos und verdächtige Personen kontrolliert sowie Bürger über die starke Zunahme von Wohnungseinbrüchen informiert.

Die Polizei will mit dieser Aktion Präsenz zeigen, um Einbrecher abzuschrecken. Denn seit 2007 (295) hat sich die Zahl der Brüche verdoppelt. Für 2011 liegen zwar noch keine validen Zahlen vor. Im Polizeipräsidium Hagen geht man aber davon aus, dass im vergangenen Jahr die Täter mehr als 600 Mal zugeschlagen haben.

Die größten Probleme verursachen organisierte reisende Banden, die landesweit operieren. Mit der Öffnung der Grenzen nach Südosteuropa schnellte die Zahl der Wohnungseinbrüche nach oben. Die Täter wurde nach Deutschland eingeschleust und strömen in Kleingruppen in unterschiedliche Städte aus, um sie direkt nach den Brüchen zu verlassen. Für die Polizei sind sie kaum zu fassen. Im Fokus der Verkehrskontrollen standen an beiden Tagen daher Fahrzeuge mit auswärtigen oder ausländischen Kennzeichen.

Zeitgemäße Sicherung von Haus und Wohnung ratsam

Außerdem will die Polizei mit der Aktion Bürger sensibilisieren. Denn jeder, so glaubt die Polizei, könne durch sein Verhalten dazu beitragen, die Straftaten erfolgreich zu bekämpfen: Durch eine zeitgemäße Sicherung von Haus und Wohnung, durch erhöhte Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft und durch die Bereitschaft, Beobachtungen der Polizei schnell mitzuteilen. „Das kommt viel zu selten vor. Es wird zu häufig weggeschaut“, beklagt Kriminalhauptkommissar Jörn Reith, der die Aktion für den Bereich Hagen-West koordinierte. Die Polizei sei aber auf solche Hinweise angewiesen, um der auswuchernden Zahl der Einbrüche Herr werden zu können.

683 Personen und 623 Fahrzeuge in Hagen kontrolliert

An den beiden Tagen kontrollierten die Beamten mit Unterstützung der 80 Kollegen aus Bochum insgesamt 693 Personen und 623 Fahrzeuge und verfassten mehrere Berichte im Zusammenhang mit diesen Überprüfungen. Außerdem warfen Beamte 134 der sogenannten Mängelbriefe in Wohnungen, wenn sie im Rahmen der Fußstreifen an offenstehenden Fenstern vorbeikamen und die Bewohner offenkundig nicht zu Hause waren. In diesen wird davor gewarnt, sorglos die Wohnung zu verlassen, wenn z.B. ein Fenster auf Kipp steht, da Einbrecher dies häufig zum Einstieg nutzen. Im Frühjahr sind weitere Aktionen dieser Art geplant. "Riegel vor" wird auch dann für den Bürger die Devise heißen.