Siegen-Wittgenstein. .

Das Licht ist aus, das Auto weg und der Briefkasten quillt über. Verlassen wirkende Wohnungen und Häuser stellen für Diebe einen besonderen Reiz dar. Deshalb gibt die Polizei wichtige Tipps, wie man seine Wohnung am besten vor Einbrechern schützen kann, wenn man in den Urlaub fährt.

„Diese Taten werden schnell begangen“, so Polizeipressesprecher Georg Baum. Eine Kölner Studie belege, dass ein Einbruch zwischen vier und acht Minuten dauere. Wenn der Dieb merke, dass es länger dauert, lasse er schnell von dem Objekt ab – und dem Eigentümer begegnen wolle er auch nicht. Deshalb hilft bei der Sicherung des Eigenheims alles, was das Haus bewohnt wirken lässt, zum Beispiel Zeitschaltuhren an Lichtquellen und Rollläden. Man kann auch einen Nachbarn bitten, sein Auto vor die verlassene Garage zu stellen. Oder ab und zu per Hand Lichter anzuschalten.

„Der Einbrecher möchte aber vor allem keine Zeit verlieren“, so Baum. Deshalb solle man es ihm so schwer wie möglich machen. Türen sollten nicht nur ins Schloss gezogen, sondern auch abgeschlossen werden. Alarmanlagen lassen sich mittlerweile mit dem Handy koppeln. Natürlich helfen auch Sicherheitsfenster und Türen, die einem Einbruchsversuch lange stand halten. Urlauber sollten auch keine Hinweise auf ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter und im Internet hinterlassen. Die Post bietet einen Lager- und einen Nachsendeservice für Urlauber an.

256 Einbrüche
im Jahr 2010

256 Einbrüche gab es 2010 im Kreis Siegen-Wittgenstein – 106 Taten waren nur Versuche. „Die Wohnungseinbrüche während der Ferien sind für uns nicht signifikant“ sagt Kriminalhauptkommissar Uwe Jeschke, Leiter
Kommissariat Kriminalprä-
vention und Opferschutz bei der
Kreispolizeibehörde. Dennoch wolle man in dem Bereich mehr auf Prävention setzen. Die Menschen würden ihre Häuser immer besser sichern. Denn bei immer mehr Taten bleibt es bei einem Versuch, weil zum Beispiel die neuen Sicherheitsfenster etwa 20 Minuten den Dieben standhalten. Die Nachbarn seien auch immer aufmerksamer. Die Sicherung des Eigenheims sei nicht nur wichtig um den eigenen Besitz zu schützen. „Betroffene fühlen sich oft nach einem Einbruch in ihrem Heim nicht mehr sicher“, so Baum. Das reiche bis hin zu einem Trauma.

„Das Haus ist die
intimste Privatsphäre

„Das Haus ist die intimste Privatsphäre und da war ein Fremder drin“ – dieser Gedanke könne mitunter dazuführen, dass Einbruchsopfer umziehen müssten.